Nach der Wahlniederlage der konservativen Partido Popular steht die politische Landschaft auf Mallorca vor einem Neuanfang: Die Linksparteien halten rein rechnerisch die Mehrheit.
Die PP verlor ihre absolute Mehrheiten im Balearen-Parlament, im Inselrat von Mallorca sowie im Stadtrat von Palma. Auch in den größeren Gemeinden wie Calvià, Inca, Manacor, Alcúdia, Pollença oder Sa Pobla verlor die Partei von Ministerpräsident José Ramón Bauzá die Herrschaft in den Rathäusern.
Nach dem vorläufigen Wahlergebnis kommt die PP im Balearen-Parlament auf 20 Sitze. 2011 hatte sie dort mit 35 Mandaten deutlich die absolute Mehrheit. Gleichwohl stellen die Konservativen weiterhin die stärkste Partei im Parlament. Die Sozialisten (PSOE, auf den Inseln PSIB) stellen mit 14 Sitzen die zweitstärkste Kraft, doch auch sie büßten deutlich Stimmen ein (2011: 19 inklusive der Nachbarinseln).
Große Gewinnerin ist die neugegründete Partei Podemos, der mit 10 Sitzen auf Anhieb der Einzug ins Parlament gelungen ist. Zugewinne verzeichneten auch die Grün-linksregionalistische Partei MÉS, auf die 6 Sitze entfallen. Auch die wirtschaftsliberale Kleinpartei PI hat 3 Sitze erringen können. Die konservative Parteineugründung Ciudadanos erhält 2 Mandate. Die weiteren drei Sitze entfallen auf Parteien der Schwesterinseln.
Das Balearen-Parlament verfügt über 59 Sitze, die absolute Mehrheit liegt bei 30 Mandaten. Ein denkbares Linksbündnis aus PSIB, Podemos und MÉS würde auf 30 Mandate kommen. Im rechten Lager würde eine hypothetische Zusammenarbeit von PP, PI und Ciudadanos ohne Mehrheit bleiben.
Im Stadtrat von Palma verloren die Konservativen ihre absolute Mehrheit. Ein Bündnis aus Sozialisten und Linksparteien kann auch hier rein rechnerisch die Mehrheit im Rathaus stellen. Die PP kommt auf nur noch 9 Sitze. Vor vier Jahren waren es noch 17. Die Sozialisten mussten ebenfalls Verluste hinnehmen. Sie erlangten 6 Sitze, 2011 waren es dagegen noch 9 Sitze. Som Palma (Podemos) und MÉS erlangten jeweils 5 Sitze, Ciudadanos erhalten ein Mandat. Für eine Mehrheit im Rathaus sind 15 Mandate notwendig. Es zählt insgesamt 29 Sitze.
Auch im Inselrat von Mallorca hat es einem Linksruck gegeben: Die PP verliert ihre absolute Mehrheit von 19 Sitzen und sinkt auf 10 Mandate herab. Die Sozialisten müssen ebenfalls Verluste hinnehmen. Sie erlangten 7 Sitze, 2011 waren es dagegen noch 10 Sitze gewesen. Gleichwohl könnten die Sozialisten im Bündnis mit den Linksparteien MÉS, 6 Sitze (2011: 4), und Podemos, 5 Sitze, die Mehrheit stellen. PI kommen auf 3, Ciudadanos auf 2 Sitze. Für eine Mehrheit im Inselrat sind 17 Mandate notwendig. Er zählt insgesamt 33 Sitze.
Außer auf den Balearen fanden Wahlen in 12 weiteren Regionen wie etwa Madrid, Valencia, Arragón, sowie Alt- und Neu-Kastilien statt. Spanienweit mussten die Koservativen Verluste hinnehmen, so dürfte die Hauptstadtregion Madrid erstmals nach zwei Jahrzeyhnten wieder von den Sozialisten regiert werden. Dessenungeachtet bleiben die Konservativen nahezu überall stärkste Partei.