Die hypothetische Wiedereinführung einer Touristen-Steuer auf Mallorca ist im Wahlkampf eines der beherrschenden Themen gewesen. Nach dem Wahlsieg der Linksparteien bei der Balearen-Wahl am Sonntag steht das umstrittene Thema wieder ganz oben auf der Agenda. Es dürfte auch zum Knackpunkt für anstehende Koalitionsgespräche werden.
Die "Ökosteuer" ist eines der am besten funktionierenden Reizwörter auf der Insel. Kaum nimmt es jemand in den Mund, gibt es auch schon Reaktionen. Nicht umsonst war die "Kurtaxe" eines der beherrschenden Themen während des Wahlkampfs.
Die drei Linksparteien haben viele Gemeinsamkeiten. Knackpunkt ist jedoch die hypothetische Einführung einer neuen Tourismus-Steuer. Für eine solche gibt es noch nicht einmal einen gemeinsamen Begriff, auch wenn manche Politiker sie als "Kurtaxe" bezeichnen. Während Podemos und Més für eine Art Neuauflage der einstigen "Ecotasa" sind, macht die PSOE sie von vielen Bedingungen abhängig.
Von der PP und den Hoteliers als Wirtschaftslobby wird die Wiedereinführung verteufelt. Noch ist nicht klar, ob es im Falle einer linken Regierung tatsächlich zur Renaissance der "Ecotasa" kommt, denn die Umsetzung ist schwierig. Wo und wie sie entrichtet werden soll, weiß bisher niemand so genau.
Auf Mallorca war von Mai 2002 bis Oktober 2003 schon einmal eine Urlaubersteuer in Kraft. Die Gäste wurden in den Hotels zur Kasse gebeten.