Die Balearen-Regierung will die geplante touristische Übernachtungssteuer auf Mallorca im zweiten Quartal kommenden Jahres verabschiedet haben. Das sagte Ministerpräsidentin Francina Armengol am Mittwoch bei der Präsentation eines Arbeitspapiers, das nun im Balearen-Parlament den Weg der Gesetzgebung nehmen soll. Zur Frage, wann die Übernachtungssteuer tatsächlich erhoben wird, sagte die Politikerin: "Sobald das Gesetz verabschiedet ist, werden wir es auch anwenden."
Das bedeutet, dass die Touristen auf Mallorca bereits zur kommenden Hochsaison zur Kasse gebeten werden, wenn sich das Gesetzgebungsverfahren nicht verzögert. Ursprünglich hatte es Überlegungen gegeben, die Besteuerung der touristischen Übernachtungen erst nach Abschluss der sommerlichen Hochsaison wirksam werden zu lassen.
Das Arbeitspapier sieht je nach Unterkunftskategorie pro Nacht und Gast Zahlungen in Höhe von 0,5 Euro bis 2 Euro vor. Das gilt für das touristische Halbjahr von April bis Ende Oktober. In der Nebensaison (November bis Ende März) sind die steuerlichen Gebühren nur halb so hoch.
Kinder unter 14 Jahren sind von der Übernachtungssteuer ausgenommen. Die Urlaubersteuer gilt auch für Balearen-Bürger, die eine Nacht im Hotel verbringen. Neben den Gästen in den touristischen Unterkünften sollen auch die Kreuzfahrttouristen zur Kasse gebeten, sofern ihr Schiff in einem Hafen der Balearen festmacht. Auch hier werden im Sommerhalbjahr 2 Euro pro Tag und Besucher fällig, im Winterhalbjahr ist es 1 Euro.
Die Einnahmen werden pro Jahr auf 50 bis 80 Millionen Euro prognostiziert. Das Geld soll den nachhaltigen Wandel der Touristmusdestination fördern und unter anderem in den Schutz der Umwelt fließen.