Die Balearen-Regierung will mit einem Aktionsplan der Zahlung von Schwarzgeld beim Erwerb von Wohnungen, Autos, Booten und Schmuck auf Mallorca den Kampf ansagen. Vor allem Wohnungsverkäufe sollen stärker kontrolliert werden. Das war Konsens auf einer eigens einberufenen Arbeitstagung, zu der auch Anwälte, Notare und Steuerverwalter geladen waren.
Die gängige Praxis auf der Insel sieht so aus: Verkäufer von Wohnungen oder Häusern geben offiziell niedrigere Immobilienpreise an als letztlich tatsächlich gezahlt wird. Die Differenz der Beträge verschwindet so aus dem Steuerregister und kann vom Fiskus nicht besteuert werden. Die Balearen-Regierung erhofft sich durch die entsprechende Kontrollen in der laufenden Legislaturperiode 40 Millionen Euro mehr Steuereinnahmen als bisher.
Bereits im Januar 2016 soll der sogenannte Antibetrugsplan wirksam werden. Er umfasst 61 Maßnahmen, die auch den Weiterverkauf von Second-Hand-Gütern wie Autos, Schmuck und Boote prüfen sollen. Hier werden häufig nach demselben Prinzip Steuern hinterzogen wie bei Wohnungen.
Auch ein Thema der Sitzung: Die geplante Urlaubersteuer. Die Balearen-Regierung überlegt, mehr Inspektoren zu beauftragen. Diese sollen prüfen, ob die touristischen Betriebe die Übernachtungssteuer korrekt eintreiben. (somo)