Mit großer Sorge blicke man auf die Entwicklungen in Katalonien, sagte der stellvertretende Ministerpräsident der Balearen, Biel Barceló, am Montag dem spanischen TV-Sender Antena 3. Alleine wegen der historischen Verbindungen zwischen den Inseln und der Region in Nordostspanien beobachte man die Geschehnisse besonders genau.
Wenn nötig, dann plädiere auch die Balearen-Regierung für eine internationale Vermittlung, um den anhaltenden Konflikt zwischen der katalanischen Führung und der zentralspanischen Regierung in Madrid beizulegen. Man werde die Europäische Kommission erneut dazu auffordern, als Mediatorin zu fungieren, so der Més-Politiker.
Am Dienstag will der katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont vor dem Regionalparlament sprechen. Offiziell heißt es, der 54-Jährige wolle die Abgeordneten über die aktuelle politische Lage informieren. Beobachter rechnen aber damit, dass Puigdemont zumindest in irgendeiner Form Bezug auf die Ergebnisse des illegalen Referendums vom 1. Oktober nimmt.
Ob der Regierungschef die Unabhängigkeit der Region erklärt, ist ungewiss. Experten vermuten, die Bankenflucht der vergangenen Tage und die massiven Proteste gegen eine Abspaltung vom vergangenen Sonntag könnten Puigdemont davon abhalten. (cze)