Carles Puigdemont hält an seiner Position als katalanischer Regierungschef fest und will weiter an der Ausgestaltung der Unabhängigkeit der Region arbeiten. Das berichten spanische Medien. Er trat am Samstag in Girona vor Fernsehkameras und rief in einer Rede zur "Gründung eines freien Landes" auf. Die Katalanen sollten friedlichen Widerstand gegen die verhängten Maßnahmen aus Madrid leisten.
Puigdemont war von der spanischen Zentralregierung abgesetzt worden, Madrid übernahm am Samstag früh die Regierungsgeschäfte in der Region. Wie es nun aussieht, will Puigdemont sich aber nicht daran halten. Für ihn ist es an der Zeit im Parlament über verfassungsgebende Wahlen zu beraten, die Ende des Jahres stattfinden sollen.
Das katalanische Parlament hatte am Freitag die Unabhängigkeit ausgerufen. Große Teile der Opposition hatten vor der Abstimmung den Saal verlassen. Der spanische Senat hatte danach die Entmachtung der Regionalregierung freigemacht, in dem zum ersten Mal in der spanischen Geschichte Artikel 155 der Verfassung gewandt wurde. (cls)