Einen zweiten Drogenverkaufspunkt wie die berüchtigte Barackensiedlung Son Banya wollen Behörden und Polizei in der Inselhauptstadt Palma nicht hinnehmen. "Die einzige Maßnahme, die wir in El Hoyo ergreifen können, ist ein Abriss", sagte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage der spanischen Tageszeitung Ultima Hora.
Das MM-Schwesterblatt hatte am Montag darüber berichtet, wie die illegal errichtete Barackensiedlung "El Hoyo", also "Das Loch", am Ende des Feldweges Ca Na Verda sich mehr und mehr in ein Zentrum des Drogenhandels verwandelt, seitdem die Behörden mit dem geplanten Abriss von Son Banya Ernst machen.
Son Banya liegt in einem toten Winkel unweit des Flughafens von Palma und der Playa de Palma. Dort dominieren Gitano-Clans (Angehörige der Sinti und Roma) den Handel mit harten Drogen wie Heroin und Kokain. El Hoyo wiederum liegt im Norden von Palma zwischen den Wohngebieten Establiments und der Siedlung Es Secar de la Real. Dort entstanden in den vergangenen Jahrzehnten rund 500 Baracken und Häuser, zumeist Marke Eigenbau, die an eine wilde Gartensiedlung erinnern. In einigen der Behausungen sollen Clans bisher Marihuana-Handel betrieben haben.
Die Stadtverwaltung schloss eine jegliche städtebauliche Maßnahme wie etwa das Errichten von Bürgersteigen und Kanalisation aus. Das würde der seit Langem geduldeten Siedlung Rechte zusprechen, die nicht gewährt werden könnten, hieß es.
Die Polizei kündigte an, die Clans weiterhin streng zu observieren. Neben dem Drogenhandel gebe es Hinweise, dass Bewohner von El Hoyo illegal Stromleitungen anzapften.