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Kandidaten umgarnen das junge Wahlvolk: Weder Weltuntergang noch Idylle

Fotos fürs Gruppenbild: Die sieben Kandidaten mit der Journalistin Nekane Domblás (4.v.r.). | Pilar Pellicer

| Palma, Mallorca |

Auf Mallorca bestimmen in diesen Tagen die anstehenden Landtags- und Kommunalwahlen die politische Agenda. An diesem Montag luden die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" und die Privatuniversität CESAG (Centro de Enseñaza Superior Alberta Giménez) die sieben Kandidaten, die in den kommeden vier Jahren die Geschicke der Balearen-Regierung leiten wollen, zu einer Podiumsdiskussion. Im Mittelpunkt der Debatte standen Themen die Zukunft der regionalen Wirtschaft, der akute Mangel an bezahlbarem Wohnraum und der Klimawandel. Durch die Debatte führte die langjährige "Ultima Hora"-Redakteurin Nekane Domblás, die zugleich an der CESAG Journalistik lehrt.

Mit von der Partie war auch die amtierende Regierungschefin Francina Armengol (PSOE), die sich am 28. Mai der Wiederwahl stellt. Dem größtenteils jungem Publikum legte sie nahe, die Erwartungshaltung an ihre Lebensplanung nicht zurückzuschrauben. "Nirgendwo steht geschrieben, dass ihr weniger Chancen als meine Generation oder die meiner Eltern haben solltet." Armengols größte Kontrahentin, die Konservative Margalida Prohens (PP), erinnerte das Publikum daran, dass sie in den anstehenden Landtagswahlen "über das Gesellschaftsmodell abstimmen, in dem ihr leben wollt". Mallorca und die Balearen seien eine "Region der Möglichkeiten".

Für einen wirtschaftlichen Wandel weg vom Massentourismus und hin zu mehr Vielfältigkeit sprachen sich die Kandidaten der Parteien Unidas Podemos und Més per Mallorca aus. Während Antònia Jover dem "Tourismus klare Grenzen aufzeigen" möchte, verwies Lluís Apesteguia auf die Corona-Pandemie, "die uns lehrte, wie anfällig eine von nur einer Branche dominierte Wirtschaft ist". Patricia Guasp von Ciudadanos (Cs) hingegen kanzelte das "Zweiparteiensystem" ab, von dem sich der Nachwuchs trennen sollte, um eine "Politik des 21. Jahrhunderts mit Blick auf Europa" voranzutreiben. Kein gutes Haar an den etablierten Parteien ließ auch der Kandidat der Rechtsaußenpartei Vox, Jorge Campos. Diese hätten in den zurückliegenden Jahren verhindert, dass der Nachwuchs "ein eigenes Lebensprojekt" hätte entwerfen und realisieren können.

Josep Melià, der Kandidat der kleinen Regionalpartei El PI, fasste es für das jungen Publikum abschließend zusammen: Irgendwo zwischen "der düsteren Weltuntergangsstimmung und dem Blick durch die rosarote Brille der derzeitigen Koalition liegt die Realittät."

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