Die Klage des deutschen Anteilseigners von Real Mallorca Utz Claassen gegen die Führungsspitze des Klubs ist vom Richter nicht zugelassen worden. Claassen hatte dem Klubchef und dessen Vize Betrug vorgeworfen.
Laut der Nachrichtenagentur Efe bemängelte der Richter die Argumentation des Deutschen. Diese entbehre eines "wirklichen Fundaments". Die Anschuldigungen seien "eigenwillig und unredlich". Gegen die Entscheidung sind Rechtsmittel möglich, wie die Tageszeitung "Ultima Hora" berichtet.
Claassen hatte dem Klubpräsidenten Jaume Cladera und dessen Vize Llorenç Serra Ferrer vorgeworfen, ihn über den Tisch gezogen zu haben. Als der Deutsche im Herbst 2010 ein Paket von zehn Prozent der Klubanteile kaufte, zahlte er dafür 500.000 Euro. Ihm sei gesagt worden, der Gesamtwert aller Klubanteile betrage fünf Millionen Euro und alle Anteilseigner würden den gleichen Preis bezahlen.
Später habe er erfahren, dass die gesamten Anteile des Klubs jedoch für deutlich weniger Geld gehandelt worden waren. Deshalb fühlte sich der Deutsche getäuscht und forderte die zu viel gezahlte Summe zurück. Efe nennt drei Millionen Euro als tatsächlichen Kaufpreis.
Derzeit gehören Claassen 20 Prozent der Klubanteile, da er im vergangenen Herbst ein weiteres Zehn-Prozent-Paket von der Familie des Tennisstars Rafael Nadal gekauft hat - ebenfalls zu dem seiner Meinung nach überteuerten Preis. Auch dieses Geld wollte Claassen von Serra Ferrer und Cladera erstattet bekommen.
Dies ist ein weiterer Kritikpunkt des Richters, wie Efe berichtet. Claassen vermenge hier unterschiedliche Kaufvorgänge. Desweiteren verweist der Richter laut Efe auf die umfangreiche Erfahrung des Deutschen in einflussreichen Positionen: Man könne ihn deshalb nicht als "naiv" bezeichnen und es sei schwer vorstellbar, dass er tatsächlich betrogen worden sei.
Unter anderem wegen dieses Konflikts gibt es im Verwaltungsrat des Klubs, dem Claassen ebenso wie Cladera und Serra Ferrer angehört, seit Wochen heftige Auseinandersetzungen.