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Die Mutter aller Märkte

Am "guten Donnerstag" (Dijous Bo) ist Inca die Hauptstadt der Insel

Angst vor Menschenmassen sollte man nicht haben. Die Aufnahme zeigt eine Szene aus dem vergangenen Jahr.

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Ein Besuch auf dem Dijous Bo, dem "Guten Donnerstag" in Inca, ist für viele Mallorquiner ein Muss. Mallorcas größter Markt verbindet Handelsmesse mit Volksfest und breitem Kulturprogramm und zieht jährlich bis zu 200.000 Besucher an - das entspricht einem Viertel aller Bewohner auf der Insel. Am 15. November ist es wieder so weit.

Eingeleitet wird die Messe aller Messen bereits am Wochenende des 10. und 11. November mit Folkloredarbietungen zu Ehren der Schutzpatronin der Stadt, Maria de la Major. Am Samstagabend tanzen (Trachten-)Dämonen in den Straßen, während ein Feuerwerk die Stadt in ein Lichtermeer taucht. Am Sonntag ziehen dann "Giganten", riesige Figuren mit holzgeschnitzten Gesichtern, in alten Bauern- und Handwerkstrachten durch Inca.

Der Vortag des Dijous Bo, auch Dimecres Bo - "Guter Mittwoch" - genannt, steht ganz im Zeichen der Jugend, die für Musik und Stimmung in der Stadt sorgt. Am Abend tanzen die katalanischen Feuerteufelchen "Correfocs" zu Trommelmusik und tragen lange Stangen mit Zündlichtern, mit denen sie in der Menge kleine Kracher entfachen. Viele Bars bauen Tische und Stände auf den Straßen auf. Bis in den frühen Donnerstag geben lokale Bands Open-air-Konzerte.

Am eigentlichen Markttag stellen über 500 Händler aus Mallorca und dem Festland ihre Waren aus. Auf über sieben Kilometer erstreckt sich das Ausstellungsgelände. An Häuserbalkonen hängen dieses Jahr allerorts blaue Fähnchen mit dem Logo des Dijous Bo, und "Siurells", kleine, weiß bemalte Tonfiguren mit roten und grünen Farbpunkten, schmücken die Gassen der Innenstadt. Einige davon verwandeln sich in einen traditionellen Bauernmarkt mit 200 Ständen und Händlern in alten Trachten.

Wer authentische Produkte wie Sobrassada, mallorquinischen Käse, Cocas in den unterschiedlichsten Varianten, Bunyoles (Krapfen), Johannisbrot-Brot, Töpfereien oder Kunsthandwerk zu günstigen Preisen kaufen möchte - und Menschenmengen nicht scheut, sollte vorbeischauen. Zusätzlich werden antike und neue landwirtschaftliche Geräte, Auto-Neuheiten, Pflanzen und autochthone Nutztiere wie die mallorquinischen schwarzen Schweine ausgestellt und zum Kauf angeboten.

Zum Nebenprogramm gehören Pferdedressurschauen, Züchterwettbewerbe, Kunstpräsentationen, eine Ausstellung zur Entwicklung der Schuhherstellung in Inca und Aktivitäten für Kinder.

Der Dijous Bo stellt den finalen Höhepunkt von insgesamt vier Herbstmärkten in Inca dar und soll ein Zeichen des Optimismus in schwierigen Zeiten setzen. "Das ist der Moment, unser Durchhaltevermögen zu zeigen", sagt Bürgermeister Rafel Torres, "unseren Unternehmergeist, Fleiß und die Verbundenheit mit unserer reichen Kultur."

Normalerweise empfiehlt es sich, wegen des Besucherstroms vormittags und mit öffentlichen Transportmitteln statt mit dem eigenen Auto zum Dijous Bo zu fahren. Aufgrund des für den 14. November angekündigten Generalstreiks in Spanien kann es jedoch zu Ausfällen oder Verzögerungen von Zügen und Bussen nach Inca kommen. Aus diesem Grund wird am 14. und 15. November die alte Straße von Palma nach Alcúdia bei Inca für den Verkehr gesperrt und kann als zusätzlicher Parkplatz dienen.

Wer dennoch lieber mit Zug oder Bus fahren will, sollte sich vorher bei der Verkehrgesellschaft CTN nach den Verbindungen erkundigen (Tel. 971- 17 77 77).

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