Rafael Nadal, Tennis-Held Nummer eins auf Mallorca, hat seinem langjährigen Rivalen und Freund Roger Federer in London nicht nur sportlich, sondern auch emotional bei dessen Abschied vom Profisport begleitet. Als der Schweizer nach seinem Rücktritt in Tränen ausbrach, konnte auch „Rafa“ nicht anders und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Auf diese Weise hat der Mallorquiner seine vollste Unterstützung für Roger Federer am Tag von dessen Rücktritt gezeigt.
Er habe bei diesem Anlass nicht fehlen können, sagte Rafael Nadal, auch wenn er auf persönlicher Ebene "komplizierte Wochen" durchzustehen hatte. Nadal hatte am Freitag als Doppelpartner von Roger Federer an dessen letzten Profispiel seiner Karriere teilgenommen. "Es war aufregend, unvergesslich und auch traurig. Es ist schwer zu beschreiben, es gab viele Emotionen, aber letztendlich war es ein ganz besonderer Tag, unvergesslich, und am Ende gibt es für jeden einen Anfang und ein Ende. So ist das Leben", sagte Nadal den spanischen Medien.
Weiter führte der Mallorquiner aus: "Ich bin sehr froh, dass Roger nach den vielen schwierigen Momenten, die er in letzter Zeit durchgemacht hatte, sich auf dem Platz verabschieden konnte. Etwas, von dem ich persönlich wusste, dass es für ihn schwierig war, es zu tun, so wie er sich fühlte. Ich bin glücklich, dass er auf der Piste vor so vielen Menschen den Moment bekam, den er verdient hat. Und dass die Welt sehen konnte, wie er sich auf dem Tennisplatz verabschiedet, ist etwas, das er wirklich verdient hat, ohne jeden Zweifel.“ Mit Roger Federer gehe jemanden, „der eine Ikone war und ist, eines der wichtigsten Vorbilder in der Geschichte des Sports", betonte Nadal.
Der Mallorquiner war nach dem Spiel sehr emotional und brach auf der Bank neben Federer in Tränen aus, der seine Tränen ebenfalls nicht zurückhalten konnte. "Ich bin ein ziemlich sensibler Mensch“, sagte Nadel später. Es sei für ihn nicht schlimm, zu weinen. Weinen sei manchmal sogar gut, man müsse diese Gefühle herauslassen.
Nadal, der in den kommenden Wochen die Geburt seines ersten Kindes erwartet, sagte, es seien "schwierige Wochen" gewesen. "Es waren schwierige Wochen, wenige Stunden Schlaf, ein bisschen Stress im Allgemeinen.“ Die Situation sei „etwas komplizierter als sonst zu Hause“. Er habe mit einem andersartigen Druck klarkommen müssen, als er es von seinem Berufsleben her kenne. Doch zum Glück sei die private Situation in Ordnung und viel ruhiger, sodass er zur Verabschiedung von Federer nach London kommen konnte, „was für mich sehr wichtig war", sagte Nadal.
Bei der Abschiedsgala für Roger Federer in der Nacht zum Samstag in der Londoner O2-Arena war für den 41 Jahre alten Schweizer ein Sieg in seinem letzten offiziellen Match nicht vergönnt gewesen. Beim Laver Cup unterlag Federer an der Seite von Rafael Nadal dem US-Duo Jack Sock und Frances Tiafoe im Match Tiebreak 6:4, 6:7 (2:7), 9:11.