Es gibt Tage, an denen nichts gelingen will, und für Real Mallorca war der Montag in Villarreal einer dieser Tage. In nur sieben Minuten und 26 Sekunden erlebte die Mannschaft eine der schmerzhaftesten Niederlagen ihrer Geschichte. Vier Gegentore innerhalb von acht Minuten – ein Rekord, der in der LaLiga seinesgleichen sucht. Die 0:4-Pleite gegen Villarreal markiert einen dramatischen Tiefpunkt und wirft ernste Fragen zur aktuellen Verfassung der Mannschaft auf.
Ein Desaster in Rekordzeit
Die Partie begann noch relativ ausgeglichen, doch ab der 20. Minute brach das Unheil über die Balearen-Kicker herein. Ein Eckstoß von Dani Parejo und ein folgenschwerer Fehler von Torhüter Dominik Greif ermöglichten Logan Costa, den Torreigen zu eröffnen. Nur vier Minuten später flankte Sergi Cardona von links, und Álex Baena musste nur noch einschieben. Das dritte Tor folgte kurz darauf, als Baena Barry mustergültig bediente. Den Schlusspunkt des verheerenden Acht-Minuten-Laufs setzte Yeremi Pino nach einem weiteren Vorstoß von Cardona.
Einbruch ohne Erklärung
Diese blitzschnelle Demütigung ist nicht nur für Real Mallorca eine bittere Pille, sondern auch für die Fans schwer zu verkraften. Pedro Martín, Statistikexperte des Radiosenders Cadena Cope, bestätigte, dass ein solcher Zusammenbruch in der Primera División nahezu beispiellos ist. „In den letzten zehn Jahren gab es nur ein vergleichbares Ereignis, als Valencia 2013 gegen Málaga vier Tore in knapp sechs Minuten kassierte“, so Martín.
Von Mut und Kampfgeist keine Spur
Noch vor wenigen Monaten beeindruckte Real Mallorca durch Kampfgeist und eine frische, mutige Spielweise. Doch seit der Winterpause wirkt die Mannschaft wie ausgewechselt. Die Formkrise hat sich manifestiert, und die letzten drei Spiele brachten keinen einzigen Sieg. Während in der ersten Saisonhälfte 30 Punkte gesammelt wurden, scheint die Mannschaft nun auf der Stelle zu treten.
Der Absturz begann im Pokalspiel gegen den Drittligisten Pontevedra, das mit einer peinlichen 1:2-Niederlage endete. Mallorca wirkte uninspiriert und konnte den Rückstand trotz überlegener Ballbesitzphasen nicht wettmachen. Diese Niederlage im Pokal markierte das frühe Aus und hinterließ tiefe Spuren im Team. Es folgte das Supercup-Drama gegen Real Madrid. In einer Partie, die von Spannung und Dramatik geprägt war, geriet Mallorca schnell ins Hintertreffen. Trotz einer kämpferischen Aufholjagd musste sich die Mannschaft letztlich mit 2:5 geschlagen geben. Vor allem die Defensive zeigte sich anfällig, und die Klasse des Gegners offenbarte die Schwächen in der mallorquinischen Abwehr.
Das 0:4 gegen Villarreal war der vorläufige Tiefpunkt dieser Negativserie. Verunsichert, ohne die nötige Spannung und mit einer löchrigen Defensive gab Mallorca das Spiel bereits in der ersten Halbzeit aus der Hand. Die schnelle Abfolge der Gegentore in der ersten halben Stunde unterstrich die Anfälligkeit der Mannschaft.
Mit 30 Punkten bleibt Real Mallorca vorerst auf dem sechsten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Conference League berechtigt. Doch der Vorsprung auf die Verfolger ist auf zwei Punkte geschrumpft. Das kommende Heimspiel gegen Real Betis am Samstag (Anpfiff um 14 Uhr) wird entscheidend sein, um den Abwärtstrend zu stoppen und das Vertrauen der Fans zurückzugewinnen.