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Mallorca prüft Abfallimporte aus Italien

Auslastung der Müllverbrennungsanlage ist unzureichend

629.000 Tonnen Müll landen jährlich in Son Reus. In Zukunft sollen es noch mehr sein.

Son Reus, Palma |

Der Inselrat plant, Abfälle aus anderen Staaten zu importieren, um die Auslastung der Müllverbrennungsanlage Son Reus vor den Toren Palmas zu verbessern. Das hat die Umweltdezernentin des Inselrats im Gespräch mit dem Mallorca Magazin eingeräumt. „Wir prüfen diese Möglichkeit", sagt Catalina Soler.

Die notwendige Gesetzesänderung, um die Abfallimporte zu ermöglichen, ist bereits in die Wege geleitet, schreibt die Tageszeitung "Ultima Hora" am Dienstag. Die Balearen-Regierung habe einen entsprechenden Zusatzantrag in ihren Gesetzentwurf für dringliche Wirtschaftsmaßnahmen eingebracht. Notwendig ist auch die Zustimmung der Europäischen Union.

Nach Angaben der Umweltdezernentin könnten die Abfälle aus Italien kommen. Sie müssten zudem vorbehandelt sein. Belästigungen durch die Mülltransporte werde es nicht geben, so Soler.

Mallorcas Verbrennungsanlage ist nicht ausgelastet, zumindest in den Wintermonaten steht die Anlage teilweise still. Deshalb droht das Betreiberunternehmen mit einer Anhebung der Gebühren. Um dies zu verhindern prüft der Inselrat nun den Abfallimport.

Zum Hintergrund: Im August 2011 hatte die Stadtverwaltung Neapel angefragt, ob es möglich sei, italienischen Müll auf Mallorca zu verbrennen. Neapel leidet bekanntlich unter massiven Entsorgungsproblemen.

Im Vorjahr hatten die mallorquinischen Behörden dem Ersuchen aus Neapel eine Absage erteilt. Jetzt bahnt sich in dieser Angelegenheit offensichtlich eine Kehrtwende an. (jm/as)

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