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Billigwohnung statt Baracke

Zwei Firmen aus Inca konzipieren und exportieren Notunterkünfte für Afrika

Ein Zimmer, Küche, Bad: Die Billigwohnungen sind mit dem Nötigsten ausgestattet, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Foto: M. Nadal

Zwei Firmen aus Inca im Inselinnern von Mallorca haben mit einer ungewöhnlichen Geschäftsidee Erfolg in Afrika: Forntenova und Arcis haben Billighäuser im Kleinformat entwickelt, eine Art sozialer Wohnungsbau für Elendsviertel in den ärmsten Regionen Afrikas. 500 der 17 Quadratmeter großen Fertighütten seien bereits in den Kongo verkauft worden, berichtete Ignacio de Vicente, einer der Initiatoren des Projekts, bei einer Präsentation vergangene Woche.

"Es handelt sich hier um billige, schnell und einfach zu bauende Wohnungen mit allen notwendigen Basisfunktionen", so Vicente weiter. Der Verkaufspreis liege bei 3180 Euro. In 24 Stunden könnten die vorgefertigten Teile von nur zwei Männern zusammengebaut werden. Die Wände bestehen aus Kunststoff und können einfach zusammengeschraubt werden. Basis ist ein einziger Stützbalken aus Beton. Jede Wohnung verfügt über ein Zimmer, ein Badezimmer und eine ausgerüstete Küche.

Hergestellt werden die Bauteile in zwei Fabriken in Valencia und Bilbao. Ziel sei allerdings, Werkstätten in den Ländern einzurichten, die Bedarf an den Notunterkünften haben, um so den Transport des Materials zu vermeiden. "Unsere Idee ist, nur das Wissen zu exportieren, so dass die Afrikaner die Wohnungen selbst herstellen und montieren können."

Mamadeu Dem, senegalesischer Botschafter in Spanien, begrüßte die Initiative der beiden Firmen in Inca. "In unserem Land gibt es eine groß Nachfrage nach Sozialwohnungen", sagte er. Von den zwölf Millionen Einwohnern seines Landes lebten zwei Millionen Menschen in menschenunwürdigen Verhältnissen. Seine Regierung plane, ganze Elendsviertel in Dakar mit den spanischen Billigwohnungen zu sanieren.

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