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Projekt der Superlative inspiriert durch Joan Miró

Beim Meeresaquarium entsteht das Einkaufs- und Freizeitzentrum Ses Fontanelles

Eine Architektur, die Licht und Landschaft einbindet und von der Formensprache Mirós beeinflusst ist - das will das Einkaufszentrum bieten. Fotomontagen: Unibail Rodamco

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Die Tage, in denen das Feuchtgebiet von Ses Fontanelles an der Playa de Palma achtlos mit Bauschutt zugemüllt wurde, sind zum Glück schon lange vorbei. Die mit Schilf bewachsene Fläche zwischen Strand und Autobahn sowie zwischen den Siedlungen Can Pastilla und Sometimes wird künftig von zwei Tourismusattraktionen eingerahmt sein. Seit einigen Jahren ist östlich davon das Meeresaquarium beheimatet. Westlich von dem Biotop wird das Einkaufs- und Freizeitzentrum Ses Fontanelles entstehen.

Die Baugenehmigung durch die Stadt Palma liegt bereits seit Juli vor, und erste Vorarbeiten auf dem Gelände wurde bereits in Angriff genommen. Die eigentlichen Bauarbeiten, sagt ein Sprecher des Projekts, werden noch in diesem Jahr beginnen. Ihr Abschluss ist für Sommer 2016 vorgesehen, die Eröffnung findet dann in zwei Jahren, voraussichtlich im September oder Oktober, statt.

Es ist ein Projekt der Superlative, seitdem das französische Immobilien- und Investmentunternehmen Unibail Rodamco im vergangenen Jahr in das Vorhaben einstiegen ist. Der größte börsennotierte Immobilienkonzern Europas betreibt 83 Einkaufszentren in einem Dutzend Staaten. In der Bundesrepublik gibt es Standorte in Berlin, München, Leipzig, Bochum und Gera. Der Wert des Konzerns wird auf rund 33 Milliarden Euro beziffert.

Ses Fontanelles war lange Zeit als rein mallorquinisches Vorhaben geplant gewesen. Dauer-Residenten erinnern sich an das sogenannte "Agua Mágica"-Projekt, das letztlich an Geldmangel und Umweltauflagen scheiterte. Naturschützer hatten ihrerseits stets gegen eine Bebauung des Feuchtgebietes mobil gemacht.

Vielleicht ist es für sie ein Trost, dass der französische Konzern ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein besitzt und als Unternehmen in den Dow Jones Nachhaltigkeits-Indizes (DJSI) registriert ist. Auch soll das Grundstück mit dem Feuchtgebiet nur zu einem Drittel bebaut werden, "der Rest bleibt grün", sagt ein Sprecher.

Hinzu kommt: Ein von Biologen im Feuchtgebiet entdecktes Limonium-Gras wurde von den Bauherren in Kooperation mit dem balearischen Umweltministerium umgesiedelt, damit es an einer neuen Stelle in dem Wasserloch unbehelligt weiterwachsen kann.

Insgesamt wird eine Fläche von 75.000 Quadratmetern bebaut werden, es entsteht auf ihr eine Nutzfläche von 200.000 Quadratmetern. Die rund 230 Läden und Säle sollen dann vermietet werden an Handels- und Gastronomiebetriebe von landesweitem oder internationalen Renommee. Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich das spanische Mode-Imperium Inditex mit Markengeschäften wie Zara, Massimo Dutti, Bershka, Stradivarius, Pull and Bear, Oysho, Zara Home und Lefties in dem Konsumtempel einmieten wird. Auch das vorgesehene Kino soll technisch State of the Art sein.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Ses Fontanelles zum größten Einkaufs- und Freizeitkomplex auf Mallorca avancieren wird. Es soll nach den Worten seiner Initiatoren aber nicht einfach nur ein weiteres Shoppingcenter sein, sondern völlig Neues bieten: Ein auch von seiner Architektur her offenes Zentrum, das sich in die Landschaft integriert, samt Ausblicken ins Freie, und das zugleich seine Umgebung aufwertet.

Der Architekt Ignacio Vicens hat sich nach eigenen Worten insbesondere von der regionalen Kulturtradition sowie den ikonographischen Kunstwerken Joan Mirós inspirieren lassen, um Innovatives für die Insel zu schaffen. Mit dem Einbinden von Tageslicht und Landschaft will Vicens eine mediterrane Atmosphäre kreieren. Es sind sogar Dusch- und Umkleidebereiche angedacht, um Badegäste an der Playa zum Einkaufserlebnis ins Zentrum zu locken. Details stehen aber noch nicht fest.

Die Investitionssumme für Ses Fontanelles beläuft sich auf 225 Millionen Euro. Das fertige Zentrum soll dann 2300 Arbeitsplätze stellen sowie indirekt 2600 weitere Jobs schaffen.

(aus MM 39/2014)

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