Der Unternehmerverband der Nachtlokale und Diskotheken auf Mallorca hat den neuen balearischen Tourismusminister Biel Barceló aufgefordert, schärfer gegen jene Strandkioske und Beachclubs vorzugehen, die mit Musik nächtliche Partys an den Playas organisieren. "Diese Veranstaltungen gehen teilweise bis morgens um fünf", kritisierte Verbandschef Jesús Sánchez.
Die Nachtlokalbetreiber sehen in den Aktivitäten der Strandbudenbesitzer eine unlauteren bis illegalen Wettbewerb, der zum Teil ohne Auflagen und steuerliche Aufwendungen agiere. Die Diskotheken und Nachtlokale werden hingegen mit aller Härte des Gesetzgebers auf die Einhaltung der Sperrstunden und der behördlichen Auflagen kontrolliert, kritisierte Sánchez. Mehr noch: Die unliebsame Party-Konkurrenz an den Stränden entziehe den Nachtlokalbetreibern einen Martkanteil von bis zu 20 Prozent.
Die Verband war am Dienstag zu einem ersten Treffen mit Tourismusminister Barceló zusammengekommen. Wie Sánchez der spanischen Tageszeitung Ultima Hora sagte, habe der neue Amtsinhaber zugesagt, den Kampf gegen unlauteren Wettbewerb und Steuerbetrug zu intensivieren. Die Aktivität der Beachclubs sei im Artikel 60 des Tourismusgesetzes geregelt.
Ein Kommentar der spanischen MM-Schwesterzeitung brachte die Problematik auf den Punkt: Gerade im Sommer ziehen viele Menschen ab 30 es vor, die späten Nachmittage bis zum Einbruch der Nacht in Beachclubs zu feiern, als die Nächte bis in den Morgengrauen in Diskotheken zu verbringen und dadurch dann viel vom Folgetag einzubüßen.