Die Hotellerie auf Mallorca setzt für die kommende Saison insbesondere auf spanische Touristen vom Festland. Die heimischen Gäste sollen mithelfen, den voraussichtlichen Besucherschwund aus dem Ausland auszugleichen. Wegen des drohenden Brexit wird mit weniger britischen Urlaubern gerechnet. Auch aus Deutschland werden weniger Familien erwartet, da viele von ihnen dieses Jahr verstärkt ihre Ferien in der Türkei und in anderen, preisgünstigeren Destinationen verbringen wollen.
Diese Tendenzen wurden am Dienstag, einen Tag vor Beginn der größten spanischen Tourismusmesse Fitur in Madrid, bekannt. Wie es aus Branchenkreisen heißt, übten vor allem deutsche Reiseveranstalter Druck auf die mallorquinischen Hoteliers aus, um Preissenkungen zu erzielen. Die Unternehmer in "Alemania" verwiesen ihrerseits auf das touristische Wiedererstarken der Türkei, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.
Hinzu komme, dass neben der Türkei auch die übrigen Mitbewerber am Mittelmeer wie Ägypten und Tunesien mit Vergünstigungen Urlauber anlocken wollten. Für die Balearen nehme deshalb der Konkurrenzdruck stark zu und erinnere an die Jahre 2011 und 2012. Damals hatten die politischen Spannungen im östlichen Mittelmeerraum danach die Besucherströme in Richtung Mallorca umgeleitet, so dass die Insel fünf Jahre lang eine ausgezeichnete Saison nach der anderen verzeichnen konnte. Jetzt stehe Mallorca erstmals wieder ein eher durchwachsenes Jahr ins Haus.