Die Unternehmervereinigung Palma Beach, die sich für mehr Qualität an der Playa de Palma stark macht, sieht die bedeutendste Strandmeile Europas auf einem guten Weg, mahnt aber einen konkreten Aktionsplan seitens der Politik für 2020 an. Wenn der Gesetzgeber nicht regulierend eingreift und die Justiz nicht auf die Einhaltung der Gesetze und Verordnungen bestehe, dann werden Probleme wie unzivilisiertes Verhalten, Alkoholexzesse oder das Phänomen der Klauhuren fortbestehen, sagte der Initiator von Palma Beach, der Gastronom Juan Ferrer, am Freitag vor Medienvertretern auf Mallorca.
Gleichwohl stellten die nunmehr geltenden Benimmregeln einen Meilenstein hin zu einer attraktiveren Playa de Palma dar. Ferrer konstatierte einen allmählichen Wandel der Verhältnisse an der Playa de Palma. "Ich habe dieses Jahr mehr Polizeipräsenz und eine strengere Verfolgung der Delikte wahrgenommen." Auch sei die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationen der Ordnungshüter wie der Lokalpolizei, der Nationalpolizei und der Guardia Civil verbessert worden. Hier habe der gesellschaftliche Druck etwas bewegen können. Er sieht jedoch Bedarf an zusätzlichen Dolmetschern, damit Polizei und Urlauber sich besser verständigen können. Ferrer ist überzeugt, dass diese Entwicklung sich 2020 fortsetzen werde.
Jetzt müsse ein politischer Aktionsplan die Grundlage für weitere Veränderungen schaffen: So sei es notwendig und wünschenswert, dass Steuereinnahmen, die mit dem Tourismus an der Playa de Palma erzielt werden, auch dort selbst investiert werden, um Defizite in der Infrastruktur zu beseitigen. "Die Parkplatznot, die an der Playa de Palma herrscht, habt ihr heute sicher selbst zu spüren bekommen, als ihr zu unserer Medienkonferenz gekommen seid", sagte Ferrer zu den Medienvertretern.
Der Unternehmer wurde nicht müde, an die Adresse der Politik die Forderung aufzustellen, die Mittel zur Modernisierung der Strandmeile zu bewilligen, nachdem die Privatunternehmen bereits in den vergangenen Jahren tatkräftig in Vorleistung getreten seien. Die Politik habe die Probleme an der Playa de Palma als Zone jahrelang ignoriert, heute gebe es zumindest schöne Worte. Für das kommende Jahr müssten indes Taten folgen, sagte Ferrer.
Bezogen auf die Hauptferienmonate Juli und August sprach der Gastronom von einer "entkoffeinierten Hochsaison". Die Zahl der Gäste und auch die Tagesausgaben der Urlauber seien im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Mitglieder der Palma-Beach-Initiative, die ihre Hotels, Lokale und Läden modernisiert hatten, würden indes höhere Einnahmen vermelden, so Ferrer. "Qualität zahlt sich eben aus!"