Der Vorsitzende der Umweltschutzorganisation GOB, Amadeu Corbera, fordert eine Zugangskontrolle für Touristen in Palma, "wie sie bereits in Venedig und Dubrovnik praktiziert wird". Die Hauptstadt von Venetien wird im Jahr 2023 ein tägliches Zahlungssystem für den Eintritt in die Stadt einführen.
Corbera sagt, dass sich die Situation von Jahr zu Jahr verschlechtert hat. Bereits 2015 sei ein "absoluter Zusammenbruch" zu beobachten gewesen. Dem fügte er hinzu: "Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass das, was in Palma passiert, keine Auswirkungen auf den Rest der Insel hat. Tatsache ist, dass sie geradezu überschwemmt wird. Palma ist das Ergebnis eines Jahrzehnts der touristischen 'Entplanung'." Alles, was in Palma geschehe, habe ihm zufolge schwerwiegende Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden.
Darüber hinaus sagte er, dass es zu einer sogenannten Demokratisierung des Tourismus gekommen sei, was zu einer Immobilienblase auf der Insel führte. Er räumt ein, dass das Rathaus von Palma versucht hat, der Vermietung von Ferienwohnungen ein Ende zu setzen. Letztendlich aber hätte sich die Balearenhauptstadt aber zu einem Kurs zu mehr städtischem Wachstum verschrieben.
Corbera spricht sich daher für einen Numerus Clausus und die bereits erwähnten Zugangskontrolle in Palma und auf Mallorca im Sinne des Wohlergehens der Bürger aus. Die Debatte über die Touristenzahlen und die Überbelegung sowie der Diskurs um die Ressourcen und Dienstleistungen in Palma verleihen seinen Forderungen mehr Gewicht.
So gibt die städtische Dienstleistungsagentur Emaya bekannt, dass der durchschnittliche Wasserverbrauch im Juli bei 112.841 Kubikmetern pro Tag lag. Im Juli letzten Jahres waren es 106.718 Kubikmeter. Dennoch ist die Wasserversorgung Palmas laut Emaya "gewährleistet".
Was die Müllabfuhr betrifft, so zeigen die jüngsten Zahlen für Juni einen Anstieg von 10,7 Prozent im Vergleich zu 2021.