Für Millionen deutsche Urlauber hat das Paradies einen Namen: Mallorca. Doch kaum ein Tourist kennt die 100-jährige Geschichte der Deutschen auf der Baleareninsel. Mallorca und die Deutschen: Das ist eine Saga von Liebe und Tod, Glück und Unheil, Flucht und Fernweh. Anfangs waren es wohlhabende Deutsche, die vom Inselparadies träumten, später bot die Insel Zuflucht für Verfolgte des NS-Regimes. Schließlich kamen die Touristen.
Schon in den 1920er-Jahren lebten viele Deutsche auf Mallorca, Künstler und betuchte Bohemiens, fest entschlossen, ihre Trauminsel nie wieder zu verlassen. Nach der Macht-übernahme der Nationalsozialisten 1933 kommen viele Deutsche als politische Flüchtlinge auf die Insel. Doch der Einfluss des Hitler-Regimes reicht auch dorthin. Im vermeintlichen Paradies gibt es viele Landsleute, die dem Zeitgeist folgen und Anhänger der NSDAP werden. Der Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs zerstört die Illusionen vieler Emigranten, die auf ein Leben in Freiheit hofften.
Bis 1939 ist Mallorca auch Stützpunkt der deutschen „Legion Condor”. Erst in den 1950er-Jahren wird Mallorca wieder Touristenziel. Der Massentourismus der 70er verändert das Erscheinungsbild der Insel nachhaltig. Gegen das Ballermann-Image in jüngster Zeit wehren sich die Einheimischen inzwischen vehement. ZDF-History erzählt von 100 Jahren „deutscher” Mallorca-Geschichte.