Das Problem ist hinreichend bekannt. Auf Mallorca und den Nachbarinseln sind die Preise für Mietwohnungen in teils unbezahlbare Höhen gestiegen. Neben Einheimischen und Migranten bereitet diese Entwicklung auch Angestellten im Tourismusgewerbe Probleme, insbesondere Saisonarbeiter vom spanischen Festland, wie Kellner, Zimmermädchen oder Rezeptionisten schrecken aufgrund der hohen Mietpreise davor zurück, auf Mallorca überhaupt noch zu arbeiten. Motto: Lohnt sich nicht! Die Folge: Hotels und Restaurants leiden unter akutem Personalmangel.
Die balearische Landesregierung plant aus diesem Grund eine Änderung des bereits im vergangenen Jahr vom Parlament verabschiedeten sogenannten "Wohnungsnotstands-Dekretes", das Besitzern von nicht mehr rentablen Gewerbeimmobilien wie Lokale oder Lagerräume ermöglicht, diese in Miet- und Eigentumswohnungen umzuwandeln, sofern diese anschließend auch für Durchschnittsverdiener bezahlbar sind.
Im Falle der im Tourismus Beschäftigten will die Regierung um Landesministerpräsidentin Marga Prohens jetzt auch Eigentümern von Gewerbeimmobilien in touristischen Gebieten, sprich Pauschalferienorten wie El Arenal oder Cala Millor die Möglichkeit zur Konvertierung in Wohnraum bieten.
Allerdings unter der Bedingung, dass in den dadurch entstehenden neuen Mietwohnungen ausschließlich in der Branche Beschäftigte wie Kellner oder Zimmermädchen Unterkunft finden. Nach Plänen der Landesregierung dürfen die Eigentümer ihre Wohnungen auch als Wohngemeinschaften an Saisonarbeiter vermieten.