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Radtourismus-Boom auf Mallorca führt zu Verkehrs-Chaos in der Serra de Tramuntana

Bis zu 2000 Zweiradfahrer sind derzeit täglich auf der Straße zwischen Inca und dem Kloster Lluc unterwegs

Radfahrer am Coll de Batalla auf der Straße von Inca nach Lluc | Lola Olmos

| Mallorca | |

Der Radtourismus auf Mallorca erlebt in diesen Wochen einen wahren Boom. Insbesondere die Serra de Tramuntana, ein beliebtes Ziel für Radsportler, ächzt unter dem Ansturm. Die schmalen, kurvigen Straßen sind mit Radfahrern, Mietwagen, Bussen und Privatfahrzeugen überfüllt, was zu Staus und gefährlichen Situationen führt. In der Hochsaison sind täglich bis zu 2000 Radfahrer auf die Straße nach Lluc unterwegs. Die meisten von ihnen kommen aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden. Der Radtourismus auf Mallorca ist ein saisonales Geschäft. Die Hauptsaison ist von April bis Mai und von September bis Oktober.

Besonders betroffen sind die Strecken zwischen Inca und Lluc sowie zwischen der Wallfahrtskirche Lluc und Pollença. Hier müssen sich Autofahrer mit Radfahrern in Gruppen, Elektro-Bikern und Touristenbussen auf engstem Raum arrangieren. Überholmanöver sind praktisch unmöglich, da die Straßen kurvenreich und unübersichtlich sind. Die Situation verschärft sich durch die hohe Geschwindigkeit der erfahrenen Radfahrer, die in Richtung Lluc und Inca unterwegs sind. "Man kann sie kaum aus den Augen verlieren", so ein Autofahrer, der kürzlich von einem Stau auf der Straße von Formentor berichtete.

Die Verkehrssituation in der Serra de Tramuntana ist nicht aber nicht nur für Autofahrer und Motorradfahrer problematisch, sondern auch für die Radfahrer selbst. Die schmalen Straßen, die oft an Steilhängen grenzen, bieten nur wenig Platz und zwingen Radfahrer dazu, dicht nebeneinander zu fahren. Hinzu kommt, dass sich viele von ihnen oftmals nicht an die Verkehrsregeln halten. Sie fahren in Gruppen und nicht hintereinander, manchmal sogar in beide Richtungen auf der Straße. Dies führt zu gefährlichen Situationen, da Autofahrer die Radfahrer oft nicht rechtzeitig wahrnehmen können. Auch Elektrofahrräder werden auf Mallorca immer beliebter. Auch unerfahrene Radfahrer können mit diesen Fahrrädern die steilen Gebirgsstraßen bewältigen. Allerdings verlangsamen die Elektrofahrräder den Verkehr zusätzlich, da sie nur im gemächlichen Tempo unterwegs sind.

Die Insel Mallorca verfügt zwar über ein gut ausgebautes Netz an Radwegen, allerdings sind die meisten Radwege nicht asphaltiert und in einem schlechten Zustand. Der Radtourismus bringt zwar auch wirtschaftliche Vorteile für die Region. Hotels, Fahrradverleihe, Restaurants und Geschäfte profitieren von den zahlreichen Radfahrern, die in den Frühlingsmonaten nach Mallorca kommen. Der Boom des Radtourismus hat jedoch auch negative Folgen. Die Behörden sind gefordert, Lösungen zu finden, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten und den Verkehrsfluss zu verbessern. Mögliche Maßnahmen könnten die Einführung von separaten Radwegen und Geschwindigkeitsbeschränkungen für Radfahrer sein.

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