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Ferienvermietung

Eine Nacht im Lieferwagen auf Mallorca für 150 Euro: Behörden mit Großoffensive gegen illegale Ferienvermietung

Der Inselrat Mallorca will bis Mitte November mehr 2500 Inspektionen von Urlaubsunterkünften kontrollieren. Den Anbietern drohen im Fall eines Verstoßes bis zu 400.000 Euro Bußgeld

Dieses Pseudo-Wohnmobil wird auf der Internetplattform AirBnB als Urlaubsunterkunft auf Malllorca angeboten. Preis: 150 Euro | AirBnB

| Mallorca |

Ein zum Wohnmobil umgebauter Lieferwagen für 150 Euro pro Nacht auf Mallorca? Was auf den ersten Blick nach einem günstigen Angebot auf der Internet-Plattform AirBnB klingt, ist natürlich illegal. Der Inselrat hat deshalb einen ehrgeizigen Inspektionsplan ins Leben gerufen, um der wachsenden Zahl illegaler Ferienwohnungen auf der Insel Einhalt zu gebieten.

Mehr als 2500 Kontrollen sind bis zum 15. November geplant. Die Inspektoren werden 1900 Unterkünfte besuchen, davon 1500 bereits als illegal katalogisierte sowie 400 vermeintlich legale, bei denen es jedoch Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gibt. Dazu gehören Überbelegung, Verstöße gegen die Drei-Prozent-Quote für regionale Produkte oder unangemeldete touristische Aktivitäten. Die restlichen 600 Kontrollen sind für die Nachverfolgung von Beschwerden und Anzeigen von Bürgern vorgesehen.

Sanktionen bis zu 400.000 Euro

Illegale Vermieter müssen mit empfindlichen Geldstrafen zwischen 40.000 und 400.000 Euro rechnen. „Es geht aber nicht darum, Geld einzutreiben“, betonte Tourismus-Dezernent José Marcial Rodríguez vom Inselrat. Vielmehr diene der Plan als Blaupause für zukünftige Kampagnen zur Bekämpfung illegaler Vermietung. „Wir wollen den Druck aufrechterhalten und unsere Kontrollmechanismen verbessern“, so Rodríguez.

Der Inselrat führt derzeit Gespräche mit dem Verband der Balearischen Gemeindeverbände (FELIB), um deren jeweilige Ortspolizei in die Aktion einzubinden. Die Polizisten sollen illegale Angebote aufspüren und melden, haben dabei allerdings keine Befugnis, selbst Bußgelder zu verhängen. „Die Gemeindepolizei soll unsere Augen und Ohren in Dörfern und Städten sein“, erklärte Rodríguez.

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