An der Playa de Palma auf Mallorca ist auch im Winter etwas los. Besucher aus allen Ländern tummeln sich in der Sonne und haben einen absoluten Lieblingsspot auf der Baleareninsel, den sie am liebsten keinem verraten wollen. Auf Anfrage der MM-Reporterin sagt eine Spanierin im Vorbeigehen „Den werde ich Dir bestimmt nicht sagen! Sonst kommen bald alle dorthin“. MM hat sich dennoch nicht entmutigen lassen und weitere Passanten befragt.
In Can Pastilla strahlt die Sonne mit sich selbst um die Wette, der Himmel ist klar und blau, das Meer erstreckt sich ruhig in türkisen Farbtönen bis an den Horizont. Bei 18 Grad und leichtem Wind ist es mollig warm, Besucher tragen T-Shirts und blinzeln mit samt ihren Hunden entspannt in Richtung der gelben Kugel.
Zwischen Balneario 14 und 15 sitzen Marco und Mindy aus Speyer auf der Terrasse eines Restaurants. Die Rheinland-Pfälzer werden auf der Insel den Winter bis April verbringen. Im Sommer betreiben die beiden in ihrer Heimat eine Strandbar. In der Nebensaison können sie nun endlich ausspannen.
„Die Playa de Palma, insbesondere Can Castilla ist unser absoluter Lieblingsort. "Wir können uns keinen besseren Ort vorstellen“, schwärmt Mindy. Ihr Hund Aris scheint der gleichen Meinung zu sein, denn mit geschlossenen Augen richtet er genießerisch den Kopf Richtung Sonne und weicht keinen Zentimeter von seinem Plätzchen.
„Aber zu dieser Jahreszeit ist die ganze Playa toll. Du kannst bis nach an Portitxol laufen oder ganz easy mit dem Fahrrad in Palmas Zentrum fahren“, ergänzt Marco. Orte wie Alcúdia seien in der Nebensaison wie ausgestorben. „Es geht nichts über den Strandabschnitt in Can Pastilla“, so der 33-Jährige. „Hier ist immer was los. Gleichzeitig wird die Gegend zu dieser Jahreszeit auch nicht von Touristen überrollt“, sagt der 44-Jährige und lächelt. Mindy nickt zustimmend: „Aber es ist eigentlich egal wo, hier ist alles besser als in Deutschland."
Jürgen und Birgit aus Paderborn schlendern barfuß über die Promenade. Der Sand auf den Füßen verrät, dass sie mindestens einmal die Zehen ins Meerwasser gestreckt haben. „Wir sind für sechs Tage dem kalten Deutschland entflohen. „Aber im März sind wir wieder hier“, sagt Jürgen und strahlt. „Wir sind Wiederholungstäter“, fügt Birgit hinzu und berichtet, dass sie bereits 30 Mal auf Mallorca war.
„Wir mögen es im Winter an der Playa de Palma am liebsten“, so die 55-Jährige. „Und im Sommer ist Alcúdia unser Hotspot. An der Playa de Muro liegen wir am liebsten in der Sonne. Dieses Karabik-Feeling und der weiße Strand - einfach traumhaft“ so ihr 62-jährige Partner.
Die Palmesanerin Pujol sitzt mit ihrer Tochter Juana auf der Mauer in der Nähe des Balneario 14. Beide sind waschechte Mallorquiner. „Der Strand Es Trenc ist mein liebster Ort auf der Insel. Eigentlich ist hier alles schön. Aber an dieser Playa werde ich mich ein Leben lang nicht sattsehen können“, betont Pujol und strahlt.
Der dicke Pulli mit langen Ärmeln verrät, dass die Engländerin Jessica auf der Insel zu Hause ist. Lediglich Menschen, die aus kälteren Gefilden kommen, tragen T-Shirts und kurze Hosen. 2019, kurz vor dem Ausbruch der Pandemie, ist die Britin aus London nach Palma gezogen. „Im Sommer arbeite ich in einem Hotel an der Cala Bona“, so die 37-Jährige, die in der Winterpause mehr freie Zeit zum Spazierengehen hat. „Jetzt schlendere ich am liebsten an der langen Bucht von Pollença entlang. Zu dieser Zeit sind kaum Touristen zu sehen.“
Stéfanie (57) kam mit ihrem Sohn Guillaume (19) aus Paris angereist. „Nachdem ich einmal auf Mallorca im Urlaub gewesen war, musste ich diese Insel einfach meinem Sohn zeigen“, so die Französin. Beide verbringen am liebsten ihre Zeit an der Playa de Palma. „Wir bleiben eine ganze Woche hier“, sagt Guillaume und lächelt zufrieden.
John und Birte aus Schleswig Holstein sitzen am Balneario 12 auf einer Bank und genießen Sonne und den weiten Blick übers Meer. „Wir waren schon oft auf Mallorca, aber an der Playa de Palma gefällt es uns am besten“, sagt die 54-jährige Birte. „Früher waren wir stets in Cala Millor, aber mittlerweile ist mir die Anfahrt zu lange“, seufzt John, der auch nicht mehr als zwei Stunden fliegen kann. „Da macht meine Gesundheit nicht mit“, so der 66-Jährige. Die beiden verbringen vier Wochen in Can Pastilla. „Mallorca hat so viel zu bieten. Meer, Gebirge, tolle Natur. Es ist immer grün hier. Und das Klima ist einmalig“, schwärmt Birte. Ihr Bild möchten die beiden nicht in der Zeitung sehen.