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Party-Urlauber an Bord: So gehen die Mallorca-Airlines mit Betrunkenen um

"Dicht im Flieger" – schön und gut, aber: Wie alkoholisiert darf man im Flugzeug überhaupt sein, bis man Ärger bekommt? Und wann bekommt man keine Getränke mehr ausgeschenkt?

Gegen Alkohol an Bord von Mallorca-Flügen ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Doch übermäßiger Verzehr kann problematisch werden. (KI-generiertes Symbolfoto) | Foto: OpenArt

| Mallorca |

"Ich sitz’ schon wieder dicht in 'nem Flieger" – diese Zeilen des Ballermann-Partyschlagers "Dicht im Flieger" ist auf vielen Flügen von und nach Mallorca Realität. Vor allem während der Hauptsaison befinden sich immer wieder alkoholisierte Gruppen von Urlaubern an Bord, die manchmal auch für Ärger mit den Crews oder anderen Passagieren sorgen können. Doch wie viel Alkohol ist eigentlich an Bord erlaubt? Und wie gehen die verschiedenen Airlines mit betrunkenen Passagieren um? MM hat sich bei verschiedenen Fluggesellschaften erkundigt.

Vorab wichtig zu wissen: Alle befragten Mallorca-Airlines gaben an, dass ihre Crews grundsätzlich für den Umgang mit alkoholisierten Fluggästen geschult sind. Außerdem ist es erwähnenswert, dass sich der Konsum von Alkohol über den Wolken anders auf den Körper auswirken kann. Durch die Höhe und den Kabinendruck kann er eine stärkere Wirkung haben und die Dehydration und das Gefühl der Trunkenheit verstärken. Auf allen Flügen mit allen Airlines darf kein selbst mitgebrachter Alkohol getrunken werden. Sonst könnten die Flugbegleiter nicht den Überblick über die konsumierte Mengen behalten.

Eurowings

Die Kontrolle von alkoholisierten Fluggästen beginnt in der Regel schon beim Boarding: "Unsere Crews sind grundsätzlich dafür sensibilisiert, sich beim Einsteigen von der Flugtauglichkeit unsere Gäste zu überzeugen", teilt Eurowings auf Anfrage des Mallorca Magazins mit. Auch verweist die Pressesprecherin noch einmal deutlich auf das Konsumverbot von mitgebrachtem Alkohol: "Die Crew hätte bei selbst mitgebrachtem Alkohol keine Übersicht mehr über die Menge des konsumierten Alkohols, diese wichtige Kontrollfunktion im Rahmen des Bordverkaufs zahlt jedoch maßgeblich auf die Sicherheit an Bord ein." Daten oder Zahlen über störende Fluggäste liefert Eurowings nicht.

Ryanair

Die irische Billigfluggesellschaft verweist auf ihre "Null-Toleranz-Politik gegenüber störendem Verhalten", wie die spanische Pressesprecherin des Unternehmens, Elena Cabrera, mitteilt. Man schrecke auch nicht vor Knallhart-Maßnahmen zurück, wie beispielhaft angeführt wird: Dazu gehören Flugverbote für einen Zeitraum von einem bis zehn Jahren, Anzeigen bei der Polizei und zivilrechtliche Schadensersatzforderungen. "Wenn ein Passagier betrunken wirkt, kann ihm der Alkoholausschank an Bord eingeschränkt oder ganz verweigert werden." Wer auf einem Mallorca-Flug stört, wird zunächst informiert, dann "über mögliche Konsequenzen gewarnt" und im schlimmsten Fall werde die Polizei verständigt, "um den Passagier aus dem Flugzeug zu entfernen." Statistisch gesehen sei das eher selten, so die Ryanair-Sprecherin: "Es gibt etwa drei problematische Passagiere pro 1000 Flüge."

Condor und Marabu

Ungeachtet dessen, dass die Sommersaison auf Mallorca schon begonnen hat, gäbe es auf Insel-Flügen mit der Airlines Condor und Marabu keine Probleme, antwortet eine Pressesprecherin für beide Fluggesellschaften: "Eine Zunahme oder erhöhte Anzahl an Fällen können wir nicht bestätigen." Bei "angespannten Situationen mit Gästen" könnten die Crews "deeskalierende Maßnahmen" ergreifen, "die in den meisten Fällen zur Beruhigung der Situation führen". Die Sprecherin hat auch noch einen Tipp für alle Passagiere parat: "Gäste werden grundsätzlich angehalten Alkohol lediglich in Maßen zu konsumieren, um die Reise für sich selbst sowie für alle Mitreisenden angenehm zu gestalten."

Im Kampf gegen Gewalt und Übergriffe an Bord von Flugzeugen und Mallorca-Fliegern hatte Ryanair-Chef Michael O'Leary im vergangenen Sommer ein Getränke-Limit vor Abflügen gefordert. Reisende sollten höchstens zwei Drinks am Flughafen je Board-Karte kaufen können, sagte O'Leary der britischen Zeitung "Telegraph". Fälle von Gewalt hätten in diesem Sommer stark zugenommen, es komme fast wöchentlich zu Angriffen gegen Flugpersonal, hieß es damals.

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