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Auf dem Land

"Ferien im Schweinestall": Bauern dürfen Mallorca-Urlauber jetzt in Geräteschuppen unterbringen

Außerdem ermöglicht der Text Gästen, Produkte im Direktverkauf oder durch Verkostungen zu erwerben und landwirtschaftliche oder viehzüchterische Aktivitäten zu genießen

Das neue Gesetz erlaubt Bauern, Tierställe zu touristischen Zwecken umzubauen | Foto: Archiv

| Mallorca |

Die Balearen-Regierung auf Mallorca hat ein neues Agrargesetz veröffentlicht, das Landwirten unter anderem erlaubt, alte Lagerhäuser und Tierställe umzubauen, um dort Touristen zu beherbergen. Damit soll die Rentabilität landwirtschaftlicher Betriebe verbessert werden. Die neuen Herbergen müssen auf zehn Plätze begrenzt sein und das neue Gesetz verpflichtet die Landwirte außerdem dazu, Gästen neben der Möglichkeit, ihre Produkte im Direktverkauf oder durch Verkostungen zu erwerben, auch landwirtschaftliche oder viehzüchterische Aktivitäten anzubieten.

Bisher durften Landwirte Gäste nur im Hauptgebäude des Betriebs beherbergen. Die neuen Unterkünfte dürfen nicht außerhalb der Bebauungsplanung liegen, müssen nicht für die landwirtschaftliche Tätigkeit erforderlich sein und müssen Aufenthalte ermöglichen, die mit der ländlichen Umgebung in Verbindung stehen. Diese Gebäude können renoviert und um bis zu 20 Prozent des ursprünglichen Volumens erweitert werden, um sie bewohnbar zu machen.

Das neue Gesetz schränkt ein, dass die Ställe nur in bestimmten landwirtschaftlichen Betrieben stehen dürfen, die unter anderem seit mehr als vier Jahren im entsprechenden Register eingetragen sind. Des Weiteren sieht es vor, dass die Inselräte der Balearen mindestens zehn Prozent der Unterkunftsplätze, die den Übernachtungsbetrieben in der entsprechenden Börse zur Verfügung gestellt werden, landwirtschaftlichen Betrieben reservieren müssen. Außerdem schreibt das Gesetz vor, dass die Inselräte Agrotourismusbetrieben einen Rabatt von mindestens 60 Prozent auf den Kaufpreis für diese Plätze gewähren.

Neue Möglichkeiten

Das neue Gesetz wurde von Landwirtschaftsminister Joan Simonet vorangetrieben. "Mit diesem Gesetz machen wir einen Schritt in Richtung einer rentableren Landwirtschaft, frei von unnötigen Hindernissen und mit neuen Möglichkeiten für unsere Landwirte und Viehzüchter", betonte Simonet.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Text mit 228 Artikeln vor seiner Veröffentlichung im Öffentlichen Amtsblatt der Balearen den Landwirtschaftsverbänden und Genossenschaften vorgelegt wurde, die zuvor bereits ihre Vorschläge für die endgültige Fassung eingereicht hatten. Einer davon war die Forderung, in bestimmten Fällen, wie zum Beispiel dem Einsturz einer Trockensteinmauer, keine Baugenehmigung bei den Gemeinden beantragen zu müssen.

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