Mallorcas Inselrat erweist sich als Bilderstürmer und bricht hierfür mit altbekannten Klischees: Als touristische Werbebilder für die Insel sollen auf der Reisemesse Fitur, die am Mittwoch kommender Woche in Madrid beginnt, erstmals keine Fotoaufnahmen zum Einsatz kommen, sondern - Zeichnungen. "Mallorca sollte nicht nur fotografiert präsentiert werden, sondern eben auch gezeichnet", sagte die Tourismusdezernentin des Inselrates, Paula Ginard, am Mittwoch vor den Medien. Ziel der Abkehr von den üblichen Sonne-, Strand- und Meer-Fotos: Der Inselrat, der verstärkt die Kompetenzen für die Tourismuswerbung zugesprochen erhält, will auch andere, weit weniger bekannte Seiten der Insel in den Mittelpunkt der Betrachter rücken. Dieser Trend solle helfen, die Insel neu zu entdecken und den Besucherdruck zur Hochsaison zu verringern.
Ginard präsentierte zu diesem Zweck einen Kalender, dessen zwölf Monatsblätter samt Deckblatt von bekannten und auf Mallorca lebenden Comiczeichnern geschaffen wurden. Unter ihnen befinden sich auch die mit dem spanischen Comic-Nationalpreis gekürten Zeichner Max (2007) und Bartolomé Seguí (2009). Die weiteren Künstler sind Guillem March, Pere Joan, Rafel Vaquer, Pau, Alex Fito, Tatúm, Margalida Vin-yes, Enriqueta Lorca und Gonzalo Aeneas. Mallorca weist gemessen an der Bevölkerungszahl eine ungewöhnlich hohe Dichte an Profi-Comiczeichnern auf.
"Es ist gut, dass diese beiden Industrien, Tourismus und Comics, endlich einmal zusammengefunden haben", sagte der Zeichner Pere Joan.
Der Kalender wird gratis auf der Fitur verteilt werden. Wenige Exemplare sollen auch in den Tourismus-Infobüros der Insel ausgelegt werden.