Air Berlin hat gegenüber MM den Bericht einer mallorquinischen Tageszeitung dementiert, wonach die Airline auch im Sommer noch auf die Insel fliegt und sich ihr Abzug vom Flughafen Son Sant Joan um ein Jahr verzögern soll. Man halte an dem Plan fest, die Mallorca-Verbindungen mit Beginn des Sommerflugplans auf Niki zu übertragen. Kunden, die bei Air Berlin gebucht hätten und eine Benachrichtigung erhalten haben, dass ihr Flug nun mit Niki durchgeführt wird, könnten sich auf diese Information verlassen, so ein Sprecher der Fluggesellschaft.
Die Zeitung hatte berichtet, Air Berlin würde nun doch mindestens bis zum Ende des Sommerflugplans nach Mallorca fliegen und berief sich dabei auf Quellen innerhalb eines Handling-Unternehmens am Flughafen. „Das sind reine Spekulationen, so etwas wollen wir gar nicht kommentieren”, heißt es bei Air Berlin.
Als Grund für den angeblichen Verbleib nannte das Blatt Verzögerungen bei der kartellrechtlichen Genehmigung einer neuen Ferienfluggesellschaft bestehend aus Niki, Etihad und Tuifly. Die Gründung des neuen Unternehmens dieser drei Fluggesellschaften und die Übertragung der Mallorca-Slots auf Niki müsse man aber getrennt betrachten, heißt es vonseiten Air Berlins. Das eine habe mit dem anderen nichts zu tun.
Air Berlin positioniert sich im Rahmen einer Schrumpfkur neu am Markt und wird in Zukunft als „Network-Carrier” mit einer Kernflotte von 75 Flugzeugen nur noch die Langstrecke sowie die Kurz- und Mittelstrecke in West- und Nordeuropa bedienen. 38 Maschinen hat Air Berlin im Rahmen eines Wet-Lease-Deals der Lufthansa-Gruppe übertragen. Sie werden in Zukunft mit Air-Berlin-Crews aber in Eurowings- beziehungsweise Austrian-Lackierung unterwegs sein.
Das Sonnenziel-Geschäft, also Verbindungen in die Türkei, nach Spanien, Nordafrika und Südeuropa (außer Italien), soll zusammen mit den verbleibenden Maschinen der einst aus 135 Flugzeugen bestehenden AB-Flotte langfristig an die neugegründete Ferienfluggesellschaft übertragen werden. Da vor allem der Tui-Konzern dadurch wachsen würde, verzögert sich der Genehmigungsprozess offenbar wegen kartellrechtlicher Bedenken der EU-Behörden.
Damit Niki trotzdem bereits zum Sommer einen Großteil der Air-Berlin-Passagiere transportieren kann, leiht Air Berlin der österreichischen Airline ihre Airbus A321 und übernimmt im Gegenzug die kleineren A319. (cze)