Bei Air Berlin und Niki rufen die Mitarbeiter am Montag zu einer "aktiven Mittagspause" auf. Bei der Protestaktion soll auf die unklare Lage im Rahmen der geplanten Übernahme durch die Lufthansa aufmerksam gemacht werden.
Im Raum stehen Massenkündigungen sowie schlechtere Löhne und Arbeitsbedingungen für diejenigen, die übernommen werden. Auf Mallorca sollen die restlichen 43 Air-Berlin-Jobs alle wegfallen.
Trotz des mittlerweile unterschriebenen Kaufvertrags sind immer noch wenig Details über die Zukunft der Arbeitsplätze bekannt. Die Pilotenvereinigung Cockpit fordert, dass die Angestellten zeitnah informiert werden.
„Mit der Übernahme der Flugzeuge geht auch die soziale Verantwortung für die Arbeitsplätze an die neuen Eigentümer über. Diese müssen diese Verantwortung jetzt auch wahrnehmen und dürfen sich nicht wegducken. Es kann nicht sein, dass sich Piloten nach der Übernahme auf ihre eigenen Arbeitsplätze bewerben und dann auch noch Gehaltsabschläge von bis zu 40 Prozent hinnehmen müssen – so wie es Lufthansa im Moment von den Piloten fordert. Das hat mit sozialer Verantwortung nichts zu tun und zeigt erneut, dass es hier anscheinend nur darum gehen soll, die Arbeitnehmer zu maximal günstigen Konditionen zu übernehmen", so Markus Wahl, Sprecher der Vereinigung Cockpit.
Cockpit erneuert die Forderung nach einem geregelten Übergang der Arbeitsplätze auch nach sozialen Auswahlkriterien. „Eine Bewerbung eines jeden einzelnen Piloten bei den neuen Eigentümern führt nur zu Rosinenpickerei, bei denen Piloten auf der Strecke bleiben könnten. Dies ist für uns nicht hinnehmbar", so Wahl weiter.
Die vergangenen Wochen seien für die Angestellten der Air Berlin äußerst stressig gewesen. Nur durch deren absolut professionellen Einsatz habe der Flugbetrieb aufrechterhalten werden können. Daher sollten die Gespräche mit den neuen Eigentümern zügig beginnen, denn nur dadurch könnten wieder dringend benötigte Zukunftsperspektiven geschaffen werden, heißt es. (mic)