Mit einer Demonstration vor dem mallorquinischen Firmensitz des Düsseldorfer Reiseveranstalters Alltours in Palma haben Mitarbeiter von Baufirmen am Montag die Begleichung von ihrer Ansicht nach unbezahlten Rechnungen gefordert. Es geht nach Angaben eines der Subunternehmen um Außenstände in Höhe von 186.000 Euro. Ein Alltours-Sprecher verwies gegenüber MM auf den Generalunternehmer, der die Bauarbeiten geleitet hatte. "Alltours selbst ist allen Verbindlichkeiten nachgekommen", sagte der Sprecher.
Mit Transparenten hatten ein Dutzend Mitarbeiter des Subunternehmens vor der Alltours-Zentrale auf Mallorca sowie dem Sitz der spanischen Hotel-Tochter Allsun ihren Forderungen Nachdruck verliehen. "Allsun hat versprochen zu zahlen, doch sie haben nicht bezahlt", ist auf einem Schriftband in Spanisch zu lesen. Die Mitarbeiter der betroffenen Firma fühlen sich hingehalten. Sie hatten nach eigenen Angaben von März bis Juni dieses Jahres auf bis zu sechs Allsun-Baustellen gearbeitet und seien angeblich immer wieder mit Versprechungen hingehalten worden.
Als alles nichts nützte, organisierten die Betroffenen bereits im August eine erste Kundgebung vor dem Hotel Cristóbal Colón an der Playa de Palma. Damals wurden die dort anwesend Urlauber mit Transparenten in deutscher Sprache über die Auseinandersetzung informiert. Alltours reagierte seinerzeit spontan und unkonventionell. Das deutsche Unternehmen bezahlte dem Subunternehmen einen Teil der Forderungen direkt. Die Endabrechnung wollte Alltours dann mit seinem Vertragspartner, dem Generalunternehmen, begleichen.
Das ist in der Zwischenzeit geschehen. Alltours sei dem Generalunternehmen gegenüber allen Verbindlichkeiten nachgekommen, sagte der Sprecher. Der Reiseveranstalter bedauerte, dass das Generalunternehmen seinerseits die Rechnungen der Subunternehmer allem Anschein nach nicht beglichen habe. "Es tut uns wirklich leid, dass der Generalunternehmer offenbar ziemlich unzuverlässig ist." Alltours riet den Betroffenen, sich an den Generalunternehmer zu wenden und gegebenenfalls den Rechtsweg zu beschreiten.
Das ist unterdessen längst geschehen. "Wir haben bereits im September Anzeige erstattet", sagte eine Firmenchefin. Sie fühle sich betrogen. "Wir hätten die Arbeiten damals nicht fortgesetzt, wenn man uns nicht wiederholt versprochen hätte, dass wir unser Geld erhalten werden."