Der Preis für die Miete von Geschäftsräumen auf Mallorca ist bereits um bis zu 15 Prozent gesunken. Das erklärte Gesmorent, eine auf Geschäftsräume spezialisierte Immobilienagentur, gegenüber der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Das ist nur eine der wirtschaftlichen Folgen, die sich aus dem durch den Coronavirus ausgelösten Alarmzustand ergeben hat.
Nach zwei Monaten ausgesetzter Geschäftstätigkeit laufen die Verkäufe im Handel seit Anfang Mai nur spärlich an, die Fixkosten laufen allerdings weiter. Das hat auch zu Nachverhandlungen bei bestehenden Mietverträgen geführt. Hier sinken die Mietpreise um rund zehn Prozent, die Laufzeiten werden auf zwei Jahre begrenzt.
Sichtbar werden auch immer mehr "Traspasos"-Schilder in den Schaufenstern. Bei dieser Geschäftsübernahme, die in Spanien üblich ist, wird der alte Mietvertrag zu meist bestehenden Konditionen auf den neuen Mieter umgeschrieben. Neumieter verpflichten sich lediglich, für ein Jahr die Betriebsform beizubehalten.
Nach den neuesten vom Nationalen Institut für Statistik (NIE) veröffentlichten Daten gab es am 1. Januar 2010 auf den Balearen 10.354 Geschäfte, 4.478 Restaurants und 3.319 Bars. Nach der vorangegangenen Krise im Jahr 2008 hatten sich die Zahlen bis dato langsam stabilisiert. Damals war der Einzelhandelssektor sehr stark betroffen. (dise)