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Koalitionskonflikt auf Mallorca um weniger Kreuzfahrtschiffe im Hafen

Die großen Kreuzfahrtschiffe sind zurück. Dieses Bild wurde vor zwei Wochen aufgenommen, als mehrere Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen von Palma einliefen und für ein gewisses Gefühl der Überfüllung im Stadtzentrum sorgten. | Jaume Morey

| Palma, Mallorca |

Die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die gleichzeitig im Hafen von Palma festmachen, soll begrenzt werden. Das fordern auf der Insel neben der Anti-Kreuzfahrt-Plattform auch diverse Parteien und sogar die Balearen-Regierung. Doch unklar ist, wo die Obergrenze gezogen werden soll. Und das letzte Wort in der Sache hat ohnehin die spanische Zentralregierung.

Allerdings herrscht selbst unter den Regierungsparteien auf den Inseln noch keine Einigkeit: So pocht der kleine Juniorpartner, die regionalen Grün-Sozialisten von Més, darauf, nicht mehr als zwei Kreuzfahrtschiffe pro Tag mit insgesamt 6000 Personen an Bord in Palma einlaufen zu lassen. Dagegen plädieren die Sozialisten der PSOE mit Ministerpräsidentin Francina Armengol an der Spitze dafür, bis zu vier Schiffe zuzulassen, so dass insgesamt maximal 10.000 Passagiere auf Landgang gehen könnten.

Die Koalitionspartner suchen nach einer Einigung, um dann gemeinsam bei der Hafenbehörde von Palma ihre Forderungen durchsetzen zu können. Die Hafenverwaltung untersteht dem spanischen Verkehrsministerium. Dieses verfügt über die Kompetenz, die Zahl der Schiffe im Hafen reglementieren zu können.

Ferner könnten die Balearen Madrid auffordern, die Bucht von Palma zur einer Emissionsschutzzone zu erklären. Das ist auch eine Petitionen der Bürgerinitiative "Plattform gegen die großen Kreuzfahrtschiffe". Ziel der Maßnahme sei es, die Luftqualität der Bucht zu kontrollieren, um bei Bedarf Einschränkungen vorzuschreiben. Auf diese Weise soll die Belastung für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen vermieden verringert werden.

Wenn sich eine Einigung über die Obergrenze für Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Palma erzielen lässt, dann soll sie bereits im kommenden Sommer in Kraft treten. Weiter ist im Gespräch, von den Reedereien zu verlangen, Kreuzfahrtschiffe einzusetzen, die über die notwendige Technologie zur Verringerung von Kohlendioxidemissionen verfügen. Als Parameter gelten auch Maßnahmen zur Wiederverwertung der während der Reise anfallenden Abfälle oder eine nachhaltige Bewirtschaftung des Wasserkreislaufs an Bord. Sollten die Reedereien diesen Vorgaben nicht nachkommen, könnte den betroffenen Schiffen das Festmachen im Hafen von Palma untersagt werde.

Die Verhandlungen zwischen der PSOE und Més über die Begrenzung von Kreuzfahrtschiffen waren nach der Corona-bedingten Pause erst zu Jahresbeginn wieder aufgenommen worden.

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