Mallorca ist eine Sonneninsel, aber eben nur im Sommer. Im Winter läuft in Sachen Tourismus so gut wie nichts. Nach einem Rekordsommer steht dem Eiland allen Prognosen zufolge eine frostige Depression ins Haus. Sie soll noch verheerender ausfallen als im Vorjahr. Das heißt, noch mehr geschlossene Hotels, noch weniger Flugverbindungen, vermutlich noch mehr geschlossene Läden und Lokale, und wohl auch noch mehr Arbeitslose?!
Eiszeit.
Die Verantwortlichen im Tourismusbereich – Unternehmer, Gewerkschaften, Politiker – haben es nicht geschafft, die saisonale Abhängigkeit von den Sommermonaten zu verringern. Mallorca als Ganzjahresziel mit ausgewogene(re)n Tourismusströmen? Was die Kanaren vormachen, das bekommen die Balearen nicht hin. Liegt es nur an der Sonne, die über dem entfernten Atlantik das ganze Jahr über lächelt? Oder läuft hier, auf Mallorca, Menorca, Ibiza, zu viel falsch?
Möglich, dass alles auf den Prüfstand gehört. Die bisherige Praxis der „Fijos discontinuos“, der festangestellten Saisonkräfte, sechs Monate beschäftigt, sechs Monate arbeitslos, wirkt antiquiert. Es hat keinen Sinn, mit staatlichen Mitteln Arbeitslosigkeit zu finanzieren anstelle von Beschäftigung. Die Politik sollte jene Unternehmer fördern, die ihre Betriebe im Winter geöffnet halten. Das könnten Steuererleichterungen sein oder Abschläge bei der Sozialversicherung. Ist es nicht besser, die Gesellschaft bezahlt dem Kellner, dem Koch, dem Zimmermädchen ein Gehalt – statt Arbeitslosengeld?
Ansätze dieser Art hat es in Madrid bereits gegeben, aber der große Wurf ist der Politik nicht gelungen. Stattdessen stehen die Inseln im Verhältnis finanziell schlechter da als die meisten anderen Regionen in Spanien.
Anders als früher können sich die Parteien noch nicht einmal gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben, denn Palma und Madrid werden von ein und derselben Couleur regiert. Was bringt’s? Nichts.
Und das Desaster mit dem Kongresspalast? Wer will darüber noch ein Wort verlieren? Es ist zum …