Rund 75.000 Quadratmeter, 200 Läden, 35 Restaurants, zwölf Kinosäle - die Dimensionen der geplanten Shopping-Mall "Palma Springs" in Ses Fontanelles sind gewaltig. Vor allem wenn man bedenkt, dass nur wenige Kilometer weiter ein weiteres Einkaufszentrum entstehen soll. Da drängt sich rasch die Frage auf, ob diese Entwicklung gut ist - für Mallorca im Allgemeinen und Palma im Besonderen. Eine Frage, die in ähnlicher Weise auch in anderen Orten gestellt wird: in Sóller, wo um die Ansiedlung eines Supermarktes gestritten wird, und in Manacor, wo Decathlon und andere großen Ketten landen wollen. Bleiben wir in Palma. Natürlich werden "Palma Springs" & Co. nicht ohne Auswirkung auf den lokalen Einzelhandel bleiben. Aber sollte man sie - wenn das rechtlich überhaupt ginge - deshalb verhindern? Die Antwort lautet nein. Die Shopping Mall an der Playa bedeutet zunächst eine Rieseninvestition und eine erhebliche Anzahl neuer Arbeitsplätze. Außerdem wird sie eine Attraktion der Playa de Palma werden, und dieser Urlaubsort braucht dringend neue Impulse zur weiteren Entwicklung. Da öffentliche Mittel für die Erneuerung nicht zu erwarten sind, sollten uns die privaten willkommen sein. Um die Innenstadt von Palma muss uns nicht bange sein. Palma entwickelt sich prächtig, erschließt mit den "City-Breakern" neue Käuferschichten. Nicht nur Ketten eröffnen neue Läden, gerade in jüngster Zeit haben sich viele kleine und originelle Geschäfte angesiedelt, denn die Mieten - Toplagen mal ausgenommen - sind im Zuge der Krise erschwinglicher geworden. Stadtverwaltung und Einzelhandel dürfen gleichwohl nicht in ihrem Bemühen nachlassen, das Shoppen in der City attraktiv zu halten. Dazu gehören Marketingaktionen, flexiblere Öffnungszeiten, ein unverwechselbares Angebot und ein guter Service. Es ist etwas Besonderes, in Palmas Zentrum einzukaufen. Das gilt es zu propagieren. Nicht zuletzt, weil neben den Shopping-Centern eine noch größere Gefahr für den traditionellen Einzelhandel naht: das Online Shopping. Autor: Bernd Jogalla