Absichtserklärungen mallorquinischer Politiker haben es so an sich, vergleichsweise wenig darüber auszusagen, was denn nun tatsächlich geschehen wird – besonders dann, wenn eine Wahl bevorsteht, wie im kommenden Mai. Vor diesem Hintergrund ist der nun der Öffentlichkeit vorgestellte Entwurf des neuen Flächennutzungsplans der Stadt Palma zu sehen. Eine Straßenbahn vom Flughafen zum Hafen wird es vorerst wohl nicht geben. 170 Millionen Euro wird die Stadt auf absehbare Zeit ganz gewiss nicht übrig haben. Das ist schade, wäre die Anbindung des Flughafens an die Innenstadt per Tram doch ein Riesenfortschritt – und im Vergleich zur unsäglichen Metro durchs Gewerbegebiet auch noch sehr sinnvoll.
Eine Veränderung zum Positiven wäre gewiss auch die angedachte Neuordnung der ersten Meereslinie zwischen Kongresspalast und Kathedrale samt Umgestaltung der Alten Mole. Dass dort, wo Palma am schönsten ist, Autos entlangrasen, Lastwagen die Luft verpesten und Containerschiffe anlegen, ist schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß. Die erste Meereslinie der Stadt hat das Potenzial zur Touristenattraktion ersten Ranges. Ob die historischen Gebäude des Zolls und der Hafenverwaltung dafür wirklich abgerissen werden müssen, ist wieder eine andere Frage, zeigt aber auch, wie schwierig der Spagat zwischen Bewahrung des Alten und Mut zum Neuen manchmal ist. Das belegt auch das Vorhaben, den typischen Charakter einer ganzen Reihe von Stadtvierteln bewahren zu wollen: Viel zu lange sind in Palma Neubauten genehmigt worden, ohne dass auf die traditionelle Architektur und auf die örtlichen Gegebenheiten Rücksicht genommen worden wäre.
Tatsächlich hat vieles, was nun im neuen Flächennutzungsplan der Stadt Palma verankert werden soll, durchaus Hand und Fuß. Bleibt nur noch die Frage, wie viel davon dann auch tatsächlich umgesetzt wird.