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Erste Demo gegen Kreuzfahrtschiffe

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Ostern war so etwas wie der offizielle Startschuss in die touristische Saison. Sie wird wirtschaftlich erfolgreich sein – und von Protesten begleitet. Einen Vorgeschmack bekommen wir schon an diesem Sonntag, wenn Umweltgruppen das größte Kreuzfahrtschiff der Welt mit einer Protestaktion begrüßen wollen. Fortsetzung folgt garantiert; es ist hoffähig geworden, gegen den Wirtschaftsmotor Nummer eins, den Tourismus, zu demonstrieren. Die Kreuzfahrten sind ein sehr komplexes Thema, weil vor Ort wenig zu entscheiden ist. Über die Größe der Schiffe bestimmen die Reeder, über das Handling im Hafen die Zentralregierung, über die Umwelttechnik internationale Abkommen. Die Proteste sind zum Teil verständlich. Die boomende Branche lässt zwar viel Geld in Palma – neuerdings auch Ecotasa –, bringt die Stadt aber an ihre Kapazitätsgrenzen. Eigentlich sind schwimmende Vergnügungsparks wie die „Symphony” längst das eigentliche Ziel der Passagiere, aber sie legen eben nach wie vor in Städten an, die nicht darauf eingestellt sind. Hier muss ein gemeinsames Management mit Hafen und Cruise Lines über die Verteilung der Massen gefunden werden. Und auch in Sachen Umwelttechnik muss sich etwas ändern. Warum darf im Mittelmeer Schweröl verheizt werden, das in Nord- und Ostsee längst verboten ist? Politische Offensiven für eine gemeinsame Politik der Anrainer sind überfällig. Bei allem Verständnis für die Proteste, sie bergen auch eine Gefahr. Sollte der ganze Mallorca-Sommer von Demo-Getöse begleitet sein, wird das nicht ohne Folgen bleiben. Schnell kann in den Quellmärkten der Eindruck entstehen, die Insulaner sind satt, Urlauber nicht mehr willkommen. Das jedoch kann selbst für eine Boom-Region verheerend sein. Viel wird davon abhängen, wie die Proteste vorgetragen werden. Denkanstöße für den Tourismus der Zukunft sind erlaubt, Rauchbomben gegen Urlauber in Restaurants – wie 2017 schon passiert – durch nichts zu rechtfertigen. Die große Mehrheit der Insulaner steht hinter dem Tourismus. Auch dieses Bekenntnis gilt es deutlich zu artikulieren. Autor: Bernd Jogalla

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