Wer noch vor zwei Wochen die Meinung vertrat, ein Krieg in Osteuropa könne für das alltägliche Leben auf Mallorca keine nennenswerten Auswirkungen haben, wird derzeit eines Besseren belehrt. Ob beim Tanken an der „gasolinera” oder beim Wocheneinkauf im „supermercado”: Alles ist plötzlich sehr viel teurer, als vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine. Schweineteuer, möchte man sagen. Und warten Sie auf die nächste Strom- oder Heizölrechnung. Sie werden Ihren Augen nicht trauen.
Dass uns die gegenwärtige Ultra-Verteuerung der Lebenshaltungskosten wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel getroffen hat, ist nicht allein der Wahnsinns-tat des Kremlchefs geschuldet. Auch unser eigenes, bis dato maßloses Konsumverhalten hat sicherlich dazu beigetragen, dass wir derzeit mit Panik in den Augen auf unsere Bankauszüge starren. Viel zu lange haben wir uns an vollgestopfte Lebensmittelregale mit Billig-Produkten aus allen Herren Ländern gewöhnt, haben wir unsere Wohnungen mit Elektrogeräten ohne Rücksicht auf deren Energiekosten ausgestattet, sind mit Autos und Motorrädern oftmals nur so zum Spaß durch die Gegend kutschiert, haben konsumiert und Ressourcen verbraucht, als ob es keinen Morgen danach gäbe. Dafür bekommen wir jetzt die Rechnung präsentiert.
Die gegenwärtige Wirtschaftskrise und ihre drastischen Folgen für die eigene Haushaltskasse sollte uns zum Umdenken bewegen, unser Konsumverhalten grundlegend zu ändern.
Statt den eigenen Pkw vielleicht mal wieder den Bus oder die Bahn benutzen. Statt exotische Früchte mehr heimisches Obst essen. Statt Neues kaufen besser Altes bewahren. Statt verschwenden nachhaltig leben. Jede Krise hat auch etwas Gutes. Sie kann einen Neuanfang erzeugen. Oder wie die Spanier zu sagen pflegen: „No hay ningun mal, que por bien no venga.” Es gibt nichts Schlechtes, was sich nicht zum Guten wenden lässt.