Es ist mal wieder passiert. Wettertechnisch hat sich erneut etwas Merkwürdiges auf Mallorca zugetragen. Erst hatte die erste Hitzewelle des Jahres die Insel so fest im Griff, dass am Sonntag – und das im Mai – 37 Grad erreicht wurden. Und dann kamen Blitz, Regen und starker Wind: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch prasselte der Regen sturzbachartig vom Himmel, es donnerte so trocken und laut, als befände man sich inmitten eines gewalttätigen Urzustandes der Erde, der einem nur noch das Fürchten lehrt.
Die Erderwärmung ist ein Schauspiel mit vielen Gesichtern. Und es wird an unterschiedlichen Orten aufgeführt. Ob ein Tornado in Paderborn, 48 Grad in Kanada, Überschwemmungen wie im Oktober 2018 auf Mallorca oder schweißtreibende Hitze mitten im Mai. Dass sich grundlegend etwas ändert, wird einem fast alltäglich geradezu brutal unter die Nase gerieben.
Also muss etwas getan werden. Gefordert sind bekanntlich vor allem Politiker, aber nicht nur. Jeder kann sein Scherflein zur Verlangsamung der Erderwärmung beitragen, und sei es nur symbolisch. Kleinere Initiativen wie eine Wasserstoff-Produktionsstätte auf und Elektro-Segelboote vor Mallorca tragen zumindest zur allgemeinen Bewusstmachung der immer ernsteren Situation bei.
Doch die Schritte Richtung Nachhaltigkeit, die von Regierungen beschlossen werden, sollten nicht allzu brachial auf Kosten der hart arbeitenden Menschen gehen. Flüge beispielsweise aus Klimaschutzgründen künstlich zu verteuern, würde nur unnötigen Groll vom Zaun brechen. Das gilt auch für den Ruf nach Abschaffung etwa von Dieselfahrzeugen.
Die Politiker sind gefordert, sanft und mit Rücksicht auf die Bürger Weichen zu stellen. Es muss schließlich verhindert werden, dass womöglich irgendwann schon im März Hitzeperioden mit über 30 Grad die Menschen auf Mallorca überraschen oder Katastrophen eintreten, die man sich im Augenblick noch nicht einmal vorstellen kann.