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Von großen Träumen und harten Landungen

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Noch keine zwei Monate offen, da ist es mit der Stürmer Arena auch schon wieder vorbei – zumindest unter diesem Namen. Ab sofort soll das Etablissement als „MK Tanzpalast” weiterlaufen. Offenbar herrschten zwischen der Wirtin des Tanzclubs und dem namensgebenden „Künstler” unüberbrückbare Differenzen, wie es oft am Ende einer guten Ehe heißt. Zugegeben, in diesem Fall war es eher eine kurze und – wenn man den Aussagen der beiden Partner glaubt – schlechte Ehe. Und doch steht diese sinnbildlich für viele Projekte, die (vermeintliche) Prominente auf Mallorca erst groß ankündigen und dann doch wieder ganz schnell und kleinlaut beerdigen müssen.

Da werden Erinnerungen wach an die MB30 Lounge eines bekannten Ex-Kickers in Cala Rajada, die nach nur einem halben Jahr, dafür aber offenbar mit einem hohen Schuldenberg, wieder ihre Türen schloss. Oder an eine Reality-Persönlichkeit, die mit viel Tamtam mitten an der Playa de Palma eine Bar eröffnete, um sich 72 Stunden später wieder aus dem Projekt zu verabschieden und kurz darauf mit einem Café erneut Schiffbruch zu erleiden. Und auch an die vielen „Vox-Auswanderer”, die mit einem schier unerschütterlichen Selbstbewusstsein und großen Ideen, oft aber einem eher kleinen Geldbeutel auf die Insel kommen und glauben, sich hier ihren Traum vom großen Business zu verwirklichen ...

Um eines klarzustellen: Hier soll weder etwas pauschalisiert, noch irgendwer durch den Kakao gezogen werden. Dennoch ist es ein Muster, das sich leider oft wiederholt: Mäßig bekannte „Promis” mit einem mäßigen Talent fürs Business glauben, auf Mallorca mit einem mäßig durchdachten Vorhaben Erfolg zu haben. Aber: Warum sollte hier etwas funktionieren, was in Deutschland nie und nimmer klappen würde? Es ist leider so, dass viele Auswanderer, vor allem jene, die sich gerne vom Fernsehen begleiten lassen, mit etwas naiven Vorstellungen auf die Insel kommen, dann auf dem harten Boden der Tatsachen landen und ebenso schnell wieder verschwinden, genau wie ihre Bars, Cafés und Läden. Immerhin: Die TV-Zuschauer wird’s freuen.

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