Ehrlich gesagt, ist es mit Polizisten so wie mit Ärzten. Am besten, man hat sie gar nicht nötig. Sprich, man ist frei von Krankheiten und spart sich die Sprechstunde. Umgemünzt auf Polizisten bedeutet das: Man baut keinen Unfall, wird nicht zum Opfer eines Delikts, und hat auch sonst keinerlei Dreck am Stecken. Dann können die Ordnungshüter ihrem Dienst in maßvoller Distanz zum Privatleben der Bürger nachgehen.
Ist man aber krank, dann ist es wunderbar, eine gute Ärzteschaft in unmittelbarer Nähe zu haben. Genauso verhält es sich mit der Polizei: Wer Opfer einer Nötigung, gar eines Verbrechens wird, der ist heilfroh, wenn er auf die verständnisvolle Hilfe und Unterstützung der uniformierten Beamten zählen kann.
Unwidersprochen: Die Polizei ist Freund und Helfer, auch und insbesondere auf Mallorca. Denn was die Gendarmen in Anbetracht der Millionen von Touristen einerseits sowie der Schar von Kleinst- bis Schwerstkriminellen andererseits tagaus, tagein auf der Insel zum Wohle der Gesellschaft zu leisten haben, das geht auf keine Kuhhaut.
Sicher, die Polizisten machen Mallorca sicher. Aber ist die Insel für ihre Bewohner und Besucher sicher genug? Hier scheiden sich die Geister. Je nach Sichtweise und Statistik fällt das Urteil unterschiedlich aus (S. 15) . Wer hier von Einbrechern drangsaliert wurde, hat lange an der unschönen Erfahrung zu leiden. Von daher wären mehr Polizisten durchaus sinnvoll, wenn sich das finanzieren ließe. Hier hilft nur Druck auf die Politik.
Angesichts der unzähligen Individuen, die sich auf der Insel tummeln, scheint sich hier jedoch insgesamt recht wenig Negatives zu ereignen. Das ist jedoch kein Trost für Menschen, denen kriminelles Unheil widerfahren ist. Die Frage ist: Was tun? Es ist nicht verkehrt, Bedacht auf die eigene Sicherheit zu legen. Wäre eine Alarmanlage für die Immobilie in der Luxussiedlung sinnvoll? Muss man wirklich die Rolex durch jede Gegend spazieren tragen? Ist es vernünftig, nachts angetrunken durch dunkle Straßen zu wanken, noch dazu mit Geld in den Taschen? Eine gefahrenfreie Welt ist schön, aber nicht realistisch. Wie heißt es so zutreffend? Wo Gold ist, ist auch Geschmeiß.