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Erzieherische Maßnahme mit wenig Wirkung

Die neue Express-Spur auf der Ma-19 sorgt für Chaos

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Am Mittwoch ging erst mal gar nichts mehr. Bis zur Abfahrt in Höhe des Shopping-Centers Fan stauten sich die Autos zurück – der „Flaschenhals” rund um das Autobahndreieck, an dem die Ringautobahn Vía de Cintura von der Ma-19 abzweigt, war komplett dicht. Wohlgemerkt – neu ist das nicht. Das weiß der Autor dieser Zeilen, der den Bereich täglich auf dem Weg zur Arbeit nutzt, nur zu gut. Eines wurde aber dennoch deutlich: Den Verkehr auf der zu Stoßzeiten ohnehin chronisch überlasteten Airport-Schnellstraße entlasten wird die neue „VAO-Spur” (S. 7) sicher nicht – eher verschlimmern.

Autofahrer, die alleine im Auto sitzen (und praktisch die einzigen sind, die die Spur nicht befahren dürfen), werden den daneben liegenden Fahrstreifen verstopfen, sodass weder ein Wechsel von der VAO-Spur auf die in die Vía de Cintura abbiegenden Fahrstreifen noch umgekehrt möglich sein wird.Oder um es mit den Worten von„Ultima-Hora”-Kommentator Javi Jiménez zu sagen: „Die Regierung schenkt uns keine VAO-Spur, sondern eine CHAOS-Spur.” Immerhin: Sogar der Inselrat selbst hat in diesem Zusammenhang zugegeben, dass der Express-Fahrstreifen nicht dazu dienen wird, den Verkehr kurzfristig zu entlasten, sondern dass das Ziel vielmehr darin bestehe, „die Einfahrt zur Stadt neu zu organisieren”. Das klingt ein wenig wie eine Ausrede. Vielleicht, weil man beim Inselrat weiß, dass es sich dabei eher um eine kosmetische Maßnahme handelt, die verkehrstechnisch keinen wirklichen Mehrwert schafft. Es wird der Anschein erweckt, der Bürger solle dazu „erzogen” werden, bitteschön eine Fahrgemeinschaft zu bilden, um sämtliche Fahrspuren benutzen zu dürfen ...

Keine Frage, der Grundgedanke, die Menschen weg von der Straße und rein in den ÖPNV zu locken, ist richtig. Mallorca, insbesondere Palma, erstickt im Verkehr. Trotzdem wirkt die neue „Express-Spur” ein wenig wie der unbeholfene Versuch, kurz vor den Regionalwahlen noch etwas in Sachen Verkehrsplanung zu unternehmen. Echte Anreize, in Bus (oder Bahn) zu steigen, fehlen seit Jahren. Da hilft nur Gelassenheit – frei nach dem Motto: Eigentlich ist es ja egal, auf welchem Fahrstreifen ich im Stau stehe.

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