Was ist nur mit dem Wetter los ... Nach Wochen mit Temperaturen bei 20 Grad im Dezember und auch noch im Januar hat der Winter fast mit roher Gewalt Besitz von Mallorca ergriffen! Der Schnee ist im Tramuntana-Gebirge örtlich schon einen Meter hoch, auf Ibiza wurde sogar ein kompletter Strand eingeschneit . Die feuchte Mittelmeer-Kälte ist zuweilen beißend, zuweilen dringt sie ungebremst in die Knochen ein.
Man traut seiner Wahrnehmung kaum noch: Vor lediglich wenigen Monaten wälzte man sich während der vier Hitzewellen nachts nervös im Bett und lechzte kühlere Temperaturen herbei. Und jetzt ist es umgekehrt! Auffällig sind hierbei die Extreme – 40 Grad im Schatten im August, Minusgrade im Januar. Dass der Klimawandel immer fühlbarer wird, bekommt inzwischen bereits jedes Kind mit. Dass Regierungen wie die spanische mitunter überfordert sind, ist ebenfalls ersichtlich. Wie anders ist zu erklären, dass in den Tagen der klammsten Kälte die Deckelung der Strompreise wieder aufgehoben wurde und viele Menschen mit gepfefferten Rechnungen in den kommenden Wochen geradezu gegeißelt werden dürften ... Allein am Dienstag schoss der Preis für die Megawattstunde sage und schreibe um 24,62 Prozent in die Höhe!
Es ist zu erwarten, dass sich die Klimaextreme wohl noch verschärfen. Angesichts dessen ist es nötig, gegenzusteuern, was ja teilweise schon geschieht. Die Installation von Solarpanelen wird künftig behördlich unterstützt, so etwa in den Inselgemeinden Santanyí und Felanitx. Weitere große Solarparks wie bei Inca und Consell sind in der Planung, man denkt an Windkraftwerke außer Sichtweite im Mittelmeer (S. 8) .
Dass angesichts dessen die Extreme bei den Jahreszeiten in absehbarer Zeit wieder auf ein normaleres Maß zurückfinden, darf bezweifelt werden. Aber die Politiker haben in der Regel inzwischen von rechts bis links durchaus begriffen, dass es wenig Sinn macht, den bedenklichen Lauf der Dinge einfach zu ignorieren. Und das ist an sich als Erfolg zu bewerten.