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Er liebt mich, er liebt mich nicht

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So sprechen Sie die fünf Sprachen der Liebe

Wenn man bereits mehr als ein halbes Jahrhundert in Sachen Liebe unterwegs ist, hat man so einiges erlebt. Mir jedenfalls geht es so. In der Kindheit durfte ich die mehr oder weniger bedingungslose Mutterliebe erfahren, die ihre Grenzen fand, wenn ich mal nicht genau das tat, was ich tun sollte oder was zumindest üblich gewesen wäre. Freundschaftliche Liebe kam dann in Kindergarten und Schule dazu, bis dann mit 11 Jahren der erste Kuss das nächste Level einläutete. Während ich erwachsen wurde, durchlief ich all die Erfahrungen, die man so macht, erlebte romantische Beziehungen, leidenschaftliche, aber auch eher platonische Liebe, später dann auch toxische Auswüchse mit Unehrlichkeiten und Außenbeziehungen. In all den Jahren konnte ich die Erfahrung machen, dass sowohl meine Sprache der Liebe sich veränderte als auch die meiner jeweiligen Partner.

Wichtig ist dabei zu wissen, dass jeder Mensch aufgrund seiner ganz eigenen Erfahrungen und Prägungen möglicherweise nur eine oder zumindest nicht alle Sprachen der Liebe spricht. Das ist unabhängig von der Intensität der Gefühle zu bewerten. Die fünf Sprachen der Liebe wurden von dem amerikanischen Paar- und Beziehungsberater Gary Chapman bereits Anfang der 1990er Jahre geprägt. Er definierte fünf verschiedene Beziehungssprachen, die in Partnerschaften gelebt würden und die dafür sorgen können, dass die Partner sich geliebt fühlen oder eben nicht.

  1. Worte der Liebe & Anerkennung. Hier geht es nicht nur um die berühmten drei Worte, sondern auch darum, den geliebten Menschen zu loben, seine Leistung, sein Sein anzuerkennen. Es geht auch darum, den Partner in schwierigen Situationen zu ermutigen und zu motivieren. Dabei muss man nicht unbedingt sprechen. Ebenso ist es möglich, auf schriftliche Art und Weise zu kommunizieren, sei es über E-Mail, Whatsapp oder Post-it-Zettelchen. Zu dieser Sprache der Liebe gehört es auch, sich beim Partner zu bedanken, für einen schönen Abend, das gekochte Essen oder dafür, dass er die Kinder vom Kindergarten abgeholt hat.
  2. Gemeinsame Zeit & Zweisamkeit. Wenn man diese Liebessprache spricht, fühlt man sich am besten, wenn man mit dem Partner zusammen ist. Es reicht nicht, nur gemeinsam in einem Raum zu sein, sondern es geht darum, dem Partner die ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken. Zu zweit vor dem Fernseher zu sitzen, zählt nicht als gemeinsam verbrachte Zeit. Schließlich liegt hier die Aufmerksamkeit nicht auf dem Partner. Gemeinsam etwas zu unternehmen, ist eine Möglichkeit, sich dieser Liebessprache zu bedienen. Eine andere Variante ist der Gedankenaustausch, seinem Partner zuzuhören und ihn an den eigenen Gedanken und Gefühlen teilhaben zu lassen. Ganz gleich, wie man die gemeinsame Zeit gestaltet, ob man Sport macht, reist, zusammen essen geht, ein Zwiegespräch führt, einen Tanzkurs besucht – das Geheimnis dieser Liebessprache ist Miteinander statt Nebeneinander.
  3. Geschenke & Aufmerksamkeiten. Den Partner zu beschenken, ist ebenfalls eine Möglichkeit, seine Liebe auszudrücken. Dabei kommt es nicht darauf an, wie teuer oder groß das Geschenk ist. Die Geschenke, die von Herzen kommen, sind auch die, die Herzen berühren. Teuer oder kostenlos, gekauft oder selbst gemacht, überraschend oder zu bestimmten Anlässen – Geschenke sind sichtbare Zeichen der Liebe. Sie zeigen, dass der Partner sich Gedanken gemacht hat und optimalerweise ein Geschenk gefunden hat, das zum anderen und seinen Wünschen passt. Ob Blumen, Schmuck, kleine Souvenirs von einer Reise, nützliche Gegenstände bis hin zu gemeinsamen Unternehmungen oder Reisen – die Sprache der Liebe hat ganz unterschiedliche Ausdrucksformen. Wenn Sie diese Sprache sprechen möchten, überraschen Sie ihn mit Blumen oder Schokolade oder finden Sie das perfekte Geburtstagsgeschenk, über das er sich wirklich freut. Es gibt so viele Anlässe für Geschenke, die Sie nutzen können, Geburtstage, Feiertage, Jahrestage, Abschiede & Wiedervereinigungen oder einfach, weil Sie an Ihren Partner gedacht haben.
  4. Hilfe & Unterstützung. Eine weitere Sprache der Liebe ist die Hilfsbereitschaft. Durch kleine oder große Taten der Unterstützung und Freundlichkeit kann man seinem Partner seine Liebe zeigen. Etwas füreinander zu tun und sich gegenseitig zu unterstützen, ist im Grunde die Basis einer Beziehung. Hilfe und Unterstützung kann zum einen im Alltag stattfinden. Sie zeigt sich aber auch außerhalb des Alltags, wenn man für den Partner mitdenkt und ihn, ohne eine direkte Bitte oder Forderung, unterstützt. Hilfe und Unterstützung kann man auch zeigen, in dem man dem Partner abnimmt, was er nicht gerne macht oder nicht gut kann. Seien es alltägliche Aufgaben im Haushalt, die Kinderbetreuung, das Kümmern um das Haustier oder besondere Vorkommnisse wie der Reifenwechsel, ein Formular, das ausgefüllt werden muss oder einfach mentale Unterstützung bei einem Problem. Es gibt im gemeinsamen Leben unendlich viele Möglichkeiten, seine Liebe durch Hilfe und Unterstützung auszudrücken.
  5. körperliche Zuwendung & Berührungen. Die letzte Sprache der Liebe ist körperliche Zuwendung. Mit liebevollen und zärtlichen Berührungen kann man dem Partner seine Liebe zeigen. Diese Liebessprache kann teilweise in der Öffentlichkeit gesprochen werden durch Berührungen wie Küssen, Umarmen oder Händchen halten. Sie kann aber auch im Privaten ausgelebt werden und dann intimere Formen annehmen, wie Massagen, Kuscheln und Sex. Von kleinen Gesten, wie dem Streichen durchs Haar oder einer kurzen Berührung am Arm bis hin zum stundenlangen Schmusen und gegenseitigen Erkunden des Körpers hat auch diese Liebessprache viele verschiedene Spielformen.

Chapman geht davon aus, dass wir unterschiedliche Sprachen der Liebe in unseren Beziehungen nutzen und, dass jeder Mensch eine "Muttersprache" hat. Diese ist die Sprache, die man fließend spricht und am häufigsten nutzt. Doch wie im richtigen Leben können Menschen mit mehreren Sprachen aufwachsen oder sie später erlernen. Es kann also gut sein, dass Sie und Ihr Partner mehr als nur eine Sprache der Liebe beherrschen. Die Hauptsache ist, dass Sie sich dabei gut verstehen. In diesem Sinne.

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