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Orangen wie von Oma Wally

Dietrich Grönemeyer hat ein neues Inselprojekt am Start: "Kiste orange"

Dietrich Grönemeyer ist ein Fan von Orangen - diese Liebe begann schon in seiner Kindheit. Auf Mallorca hat er die Früchte neu entdeckt. | Foto: Patricia Lozano

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Bei Dietrich Grönemeyer, so scheint's, entwickeln sich die Projekte immer ganz organisch aus seinen "Herzensanliegen" heraus - ob das sein letztes Buch ("Das Herz. Eine andere Organgeschichte") ist oder ganz aktuell die Initiative "Kiste orange". Schon als Kind, erinnert er sich, habe er sich zu Weihnachten "unglaublich" über die Kiste Apfelsinen gefreut, die Großmutter Wally alljährlich aus Süddeutschland schickte: "Ich weiß noch genau, wie sie aussah, durch die Bretter hindurch konnte man schon die Früchte sehen."

Fast ein halbes Jahrhundert später kann man mit dem Kauf einer Kiste Orangen Gutes tun - sich selbst, den Bauern, die sie ernten, und den vielen Kindern, die die "Diet-rich Grönemeyer Stiftung" damit unterstützt. Einziger Unterschied: Heute kommen die Apfelsinen aus Mallorca.

Seit Langem kommt Dietrich Grönemeyer regelmäßig auf die Insel: "Vor 30 Jahren zuerst mit den Eltern, inzwischen schreibe ich fast alle meine Bücher hier." Beim Wandern in der Tramuntana seien ihm immer wieder die "wunderschönen, aber oft nicht abgeernteten Orangenhaine" aufgefallen: "Den Obstbauern, so erzählten mir mallorquinische Freunde, falle es zunehmend schwerer, sich gegen die Billigorangen von Festland oder Übersee durchzusetzen." Die Folgen für die Natur seien unübersehbar: "Die Bäume werden teils nicht abgeerntet, überreife Früchte fallen herab und schädigen den Boden nachhaltig durch Übersäuerung."

So entstand die Idee zu "Kiste orange", um die 2007 gegründete "Dietrich Grönemeyer Stiftung" zu unterstützen, die sich vorrangig der Gesundheitsprävention und -förderung, vor allem auch der gesundheitlichen Aufklärung von Kindern und Jugendlichen, widmet. Der Kauf einer Zehn-Kilo-Kiste Orangen aus Mallorca zum Preis von 49,90 Euro - der Reinerlös von 25,90 Euro geht an die Stiftung - trage den Gesundheitsgedanken gleich mehrfach weiter, so Dietrich Grönemeyer: "Die Orangen sind ohne jede Chemie - es ist nicht nur der Geschmack der Inselfrüchte, der es mir angetan hat. Der reiche Vitamin-, Mineral- und Nährstoffgehalt, dieser wunderbare Duft - was für ein schöneres Geschenk könnte man einer Schule oder einem Kindergarten machen?"

Ein wichtiger Bestandteil seiner Stiftungsarbeit ist die Gesundheitsaufklärung an Schulen - deshalb werden auch seit 2009 jährlich rund 150 SchülerInnen der Klassen 8 bis 12 zu "Gesundheitsbotschaftern" ausgebildet, die ihr erworbenes Wissen dann in ihren Schulen weitergeben. Auch Dietrich Grönemeyer selbst ist regelmäßig Gastredner in "Kinderuniversitäten" und hat schon öfter festgestellt: "Der Apfel - auch mit dem Spruch ,An apple a day keeps the doctor away' - hat's bei Kindern schwerer als die leuchtend gelbe Orange, die immer ankommt."

Dass er Gesundheitsthemen "kindgerecht" zu verpacken versteht, hat er als Autor von "Der Kleine Medicus" längst bewiesen. Im Juni erscheint sein neues Buch "Wir Besser-Esser", ein Ernährungsratgeber für kleine Leser: "Wir folgen darin der Nahrung auf ihrer spannenden Reise durch den Körper." Lernen soll schließlich Spaß machen, findet Dietrich Grönemeyer - so wie ihm das Schreiben auf Mallorca. Und freut sich daran, Pommes und Chips gern mal einen anderen Namen zu verpassen - "Fress-Dachs" etwa: "Wenn ich hier meine Ruhe habe, fällt mir auch jede Menge herrlicher Blödsinn ein!"

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