Am 24. November 2013 ist der 300. Geburtstag des Franziskanerpaters Fray Junípero Serra. Ein Ereignis, das sowohl in den Vereinigten Staaten als auch auf Mallorca gebührend begangen wird. Wie bereitet sich der Geburtsort des Missionars und Städtegründers auf das Jubiläum vor? Die Bürgermeisterin von Petra, Catalina Mas Bennàssar: "Es ist ein ganzer Regen von Vorschlägen, was in dem Jubeljahr zu tun ist, auf uns niedergeprasselt. Aber noch ist nichts beschlossen. Die Gemeinde Petra ist dabei nur ein Glied in der Kette", sagt sie.
Die Feierlichkeiten sollen durch die Landesregierung, den Inselrat und den Verband "Amics de Padre Serra" unter dem Vorsitz von Tummy Bestard, Präsident des Verbandes und früherer Acting Consular Agent der USA auf Mallorca, koordiniert werden. Tummy Bestard vertröstet mit einem genauen Programm auf einen späteren Zeitpunkt. Immerhin ist bislang die Rede von Ausstellungen, Vorträgen, Filmen und offiziellen Besuchen.
Catalina Mas möchten auf jeden Fall das Jubiläum nutzen, um ihre Gemeinde in den Vordergrund zu stellen: "Ich möchte mehr Tourismus nach Petra holen", sagt sie. "Wir sollten ein unverzichtbares Ausflugs-ziel für Besucher sein. Aus diesem Grund werden wir Gespräche mit dem Hotelverband der Insel und den Incoming-Agenturen führen." Doch sie sieht den Geburtstag auch ein wenig kritisch: "Wir fühlen uns bislang ein wenig benutzt. Hier ist der Geburtsort von Junípero Serra, hier sollte die Musik spielen."
Sie erläutert die Sehenswürdigkeiten des Dorfes: "Da sind natürlich an erster Stelle das Museum für Serra und sein Geburtshaus. Dann hat das Dorf zwei bemerkenswerte Kirchen, das Kloster Bonany, eines der schönsten der Insel, die Bodegas, in denen hervorragender Wein gemacht wird. Und wir haben gute, authentische Küche zu bieten. Petra ist ruhig und friedlich. Das suchen doch etliche Mallorca-Urlauber."
Catalina Mas träumt von einem eigenen kleinen Tourismusinformationsbüro, vielleicht zusammen mit anderen Dörfern der Umgebung: "Die Ebene von Mallorca, Es Pla, erscheint immer wieder ganz romantisch auf vielen Fotos. Doch wir sind mehr als ein Fotomotiv."
Catalina Mas setzt vor allem auf Information: "Es ist leider eine Tatsache, dass man in Kalifornien Junípero Serra mehr kennt als auf der Insel. Er sollte nicht nur unter religiösen Aspekten betrachtet werden, sondern man sollte ihn als Pionier sehen, als Mensch mit Visionen und Mut. Immerhin ging er in ein völlig unbekanntes Land. Er hätte hier zu Hause ein gutes Leben haben können."
Zu den Plänen für das Jubeljahr gehört auch die Reise einer mallorquinischen Delegation nach Kalifornien: "Es werden auch etliche Bewohner von Petra dabei sein", sagt sie. "Padre Serra ist in unserem Dorf hoch geschätzt." Sie weiß natürlich auch, dass in einer Zeit der finanziellen Kürzungen alles am Geld hängt: "Doch ich bin zuversichtlich. Der Geburtstag ist eine einmalige Chance für Mallorca und für Petra."