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Nachtleben im Wandel

Feiern nur in dunklen und verruchten Bars? Diese Zeiten sind vorbei. Die LGBT-Gemeinschaft ist längst im Herzen Palmas angekommen.

| Mallorca |

"Die gesamte Szene hat sich gewandelt", erklärt José Mateo von der LGBT-Organisation "Benamics". Homosexuelle seien heute im täglichen Leben viel sichtbarer als früher, frequentierten nicht mehr dunkle Bars und Clubs abseits des Zentrums.

"Die Gruppen mischen sich, Homosexuelle besuchen auch 'normale' Lokale und Heterosexuelle auch die typischen Gay-Bars. Palma ist viel offener geworden."

Einer der früheren Hotspots des schwul-lesbischen Lebens, die Plaça Gomila im Stadtteil "El Terreno", sei heute kaum noch besucht. Legendäre Lokale wie das "Black Cat" oder das "Aries" hätten ihre Türen bereits geschlossen oder so gut wie keine Kunden mehr. "Alles hat sich ins Zentrum verlagert." Das schwule Leben spielt sich heute überwiegend Samstagabends in der Diskothek "La Demence" in Santa Catalina ab, wo allwöchentlich unter wechselnden Mottos exklusive Partys steigen. Wann und wo sonst noch gefeiert wird, erfahren Interessierte unter anderem auf der Homepage www.gay-mallorca.blogspot.com.

Um die Orientierung – nicht nur im Nachtleben - zu vereinfachen, gibt die Event-Agentur "Hansen & Partner" die "Mallorca Gay Map" heraus, ein Stadtplan, auf dem LGBT-freundliche Hotels, Restaurants, Bars, Einkaufsmöglichkeiten und nützliche Service-Stellen wie Gesundheitszentren und Beratungsstellen sowie die Adressen der LGBT-Organisationen verzeichnet sind. Aber was genau sind gayfriendly Hotels und Restaurants?

"Momentan genügt es, dass sich Hotels und Restaurants selbst als LGBT-freundlich erklären", so Unternehmerin Kristin Hansen. "Das bedeutet, sie sind unserer Community gegenüber aufgeschlossen und freuen sich auf Besucher aus dem LGBT-Segment. Auf Dauer wäre es aber unser Wunsch, dass tatsächlich Qualitätskontrollen stattfänden und die Unterkünfte so nachweisen, dass sie über geschultes Personal verfügen.

Und feiern Schwule und Lesben gemeinsam? "Eher weniger", sagt José Mateo. "Wir müssen aufpassen, dass wir keine Ghettos schaffen, in denen am Ende nur Schwule und nur Lesben feiern." Er könne aber die Frauen verstehen, die, wie beim Ella-Festival, gerne unter sich sind. "Ich habe schon Partys von Lesben erlebt, die von Schwulen regelrecht gesprengt wurden. Das kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein", erklärt er mit einem Lächeln. Dennoch verstehe man sich innerhalb der LGBT-Gemeinschaft gut.

Hier finden Sie weitere Infos zum Lesben-Festival Ella

(Der Bericht ist Teil des Themas der Woche im neuen MM. Die vollständige Berichterstattung lesen Sie in der jüngsten Ausgabe(35/2015), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.)


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