Die Seegraswiesen rund um Mallorca und die anderen Inseln der Balearen beschäftigen dieser Tage verstärkt Wissenschaft und Kunst. Mehr als 200 Forscher von 58 Instituten haben sich an einer Unterschriftenaktion beteiligt und fordern die schnellstmögliche Verabschiedung eines Dekrets durch das regionale Umweltministerium zum Schutz dieser bedrohten Meerespflanzen. Die Umweltschutzgruppen Terraferida, GOB, Amics de la Terra, Mallorca Blue, Ondine, Greenpeace und Oceana wiesen am Donnerstag auf einer Pressekonferenz auf diese Aktion hin. Die Seegraspflanzen, die auch Posidonia genannt werden, werden seit Jahren vor allem durch ankernde Schiffe in der Hochsaison stark in Mitleidenschaft gezogen. Fäkalgewässer tragen ebenfalls zur Dezimierung der Pflanzen bei.
Auch die spanische Künstlerin Mónica Ridruejo prangert den unvorsichtigen Umgang mit diesen Gewächsen an. Sie eröffnete am Donnerstagabend eine Ausstellung mit farbenfrohen Posidonia-Gemälden im Kunstzentrum Sa Nostra in Palma. Ridruejo, die in Madrid und auf Mallorca lebt, arbeitet vor allem mit Tusch- und Acrylfarben. Die Ausstellung wird unterstützt von der mallorquinischen Hotelkette Iberostar, die sich ebenfalls für den Schutz des Poseidongrases engagiert.
50 Prozent der spanischen Seegraswiesen befinden sich in den Gewässern der Balearen. Doch ihr Bestand ist kontinuierlich zurückgegangen. Betroffen sind vor allem Buchten vor Santa Ponça und die Bucht von Port de Sóller. Die Pflanzen sind für den Sauerstoffhaushalt der Meere wichtig. Als Gegenmaßnahmen schlagen Forscher vor, Bojen über den Seegraswiesen zu installieren, damit die Boote dort festmachen können und nicht ankern müssen.