„Adoptieren, nicht kaufen!" heißt eine Kampagne der Tierrechtsorganisation „PETA”. Wer einen Hund haben will, der möge doch bitte einen der vielen auswählen, die im Tierheim warten, und sich kein Tier vom Züchter holen. Dieser Meinung ist auch Schauspielerin Christine Neubauer. Sie unterstützt die Kampagne und hatte jetzt in Palma ein Fotoshooting für „PETA”. Hinter der Kamera: José Campos, Fotograf und Lebensgefährte der 55-Jährigen.
Mallorca Magazin: Frau Neubauer, bei Ihrem aktuellen Mallorca-Fotoshooting ist neben Ihnen Ihr Hund der Hauptdarsteller. Sie haben Gismo aus dem Tierheim. Erzählen Sie doch mal die Vorgeschichte.
Christine Neubauer: Gismo kommt aus dem Tierheim von Feliz Animal in Andratx. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Hund gehabt. Mein Partner José hatte dagegen immer schon Hunde. Da ich beruflich immer schon sehr viel unterwegs war, hatte ich bisher keine Tiere – einfach aus Liebe und Respekt! José wollte gern wieder einen Hund, und ich wollte beruflich weniger reisen. Mir war klar, wenn ein Hund in mein Leben tritt, dann einer aus dem Tierheim. Nicht kaufen, wenn so viele Hunde in einem Tierheim auf eine Adoption warten und hier auf Mallorca nach einer gewissen Zeit sogar getötet werden. Die Tierschützer von Feliz Animal hatte ich schon vorher oft unterstützt.
MM: Wie kam der Kontakt zu „PETA” zustande?
Neubauer: Wir hatten schon mehrmals miteinander gesprochen, haben aber noch nie eine gemeinsame Aktion gestartet. Zeitlich kam immer etwas dazwischen. Jetzt passte es gerade. Die Kampagne ist mir aber auch ein Bedürfnis. Wir haben mit Gismo einen Goldschatz gefunden, der unser Leben bereichert.
MM: Ist Gismo eigentlich ein Mischling? Oder um was für eine Rasse handelt es sich bei ihm?
Neubauer: Unser Schatz ist ein Wasserhund. Es gibt spanische Wasserhunde und portugiesische. Gismo ist wahrscheinlich ein portugiesischer Wasserhund, die sind ein bisschen kleiner.
MM: Ihre Botschaft ist, kurz und knapp, dass man keinen Hund kaufen soll, solange im Tierheim noch einer auf eine neue Familie wartet. Viele lässt der Gedanke vor einer Adoption zurückschrecken, dass das Tier vielleicht aufgrund seiner Vergangenheit ein Problemfall ist. Was sagen Sie jemandem, der glaubt, er komme als unerfahrener Hundehalter mit einem möglicherweise gestörten Hund aus dem Tierheim nicht zurecht?
Neubauer: Wer sich mit Hunden nicht auskennt, der wird auch Schwierigkeiten haben, ein Tier zu erziehen, das vom Züchter kommt. Ich verstehe, wenn Menschen Bedenken haben. Man kann weder in Menschen noch in Hunde hineinschauen, und es gibt natürlich auch Fälle, in denen man mit allem Wissen und mit aller Liebe nichts mehr ausrichten kann. Man muss mit dem Tier trainieren und Geduld haben. Das kann viel Zeit kosten. Auch unser Gismo hatte Traumata. Wir haben viel mit ihm gearbeitet, waren auch ganz am Anfang bei einem Tiertrainer. Gismo hatte immer nur Angst, sogar vor seinem eigenen Schatten. Diese Ängste konnten wir ihm fast alle nehmen.
MM: Wenn Sie beruflich unterwegs sind, dann bleibt Gismo wahrscheinlich bei José, oder?
Neubauer: Nein, meistens kommen beide mit.
MM: Wollen Sie es bei dem einen Hund belassen oder soll noch ein zweiter in die Familie kommen?
Neubauer: Ein zweiter Hund? Ich glaube, damit würde ich dem Tier nichts Gutes tun. Das Reisen ist, gelinde gesagt, mit dem Wegfall von Air Berlin schwierig geworden.
(Was „PETA” zum Thema Adoption sagt, steht hier.)
Christine Neubauer hat mit MM nicht nur über Tiere gesprochen. Das vollständige Interview lesen Sie in der jüngsten MM-Ausgabe (20/2018), erhältlich am Kiosk auf Mallorca, sowie an den Bahnhöfen und Flughäfen in Deutschland; oder auf E-Paper.