Er trägt lange bunte Rastazöpfe, eine Sonnenbrille mit blaugetönten Gläsern und dazu ein breites Grinsen im Gesicht. Mallorca hat seinen eigenen „Naked Cowboy” – und der ist auch noch Deutscher.
Hinter „Herby, der Partycowboy”, wie er sich nennt, steckt Herbert Nussbaum, 60 Jahre alt und eigentlich studierter Ingenieur aus Berlin. Dem deutschen TV-Publikum wird er schon als Teilnehmer beim „Supertalent” aufgefallen sein, wo er von Pop-Titan Dieter Bohlen mit einem derben Spruch abgekanzelt wurde. Obwohl Nussbaum schon seit Jahren sein Geld mit seinem Gesang verdient und auf iTunes Songs zum Download hat.
In seiner Wahlheimat Düsseldorf sorgt Nussbaum schon seit Jahren als Straßenmusiker mit Cowboystiefeln und String-Tanga für Aufsehen. Ob als Kandidat für das Oberbürgermeisteramt in Düsseldorf und Köln oder als Gründer der ersten „Nackt-Partei”: Auch in die deutsche Politik hat sich Nussbaum gewagt.
Der Querdenker lässt nichts unversucht, um eine große Audienz für seine Ansichten zu erreichen. Auf Mallorca, wo er sich nach zahlreichen Urlauben gerade für einige Wochen in seinem Kastenwagen niedergelassen hat, schmettert er tagsüber in Palmas Altstadt oder an der Playa de Palma seinen eigens für ihn komponierten Song „Ich wär so gerne ein Shoshone” - angeblich von einem, der schon für Olaf Henning schrieb.
Auch sein großes Vorbild, den echten „Naked Cowboy” Robert Burck, hat Nussbaum am Times Square in New York schon getroffen. „Wir sind auf Facebook in Kontakt und verstehen uns super”, sagt der gebürtige Berliner über sein amerikanisches Pendant.
Nun zieht es Nussbaum weiter nach Südamerika. Nach Mallorca will er auf jeden Fall zurückkommen, dann soll spätestens im April sein Shoshonen-Song bei einem Wettbewerb abräumen.
(aus MM 33/2019)