Datum und Ort des im Oktober angekündigten Comebacks stehen fest: In verjüngter Formation treten "Los Bravos" am 31. Januar um 20.30 Uhr im Teatre Principal in Santanyí auf. Den Ort wählte die Band, weil eins der ursprünglichen Gründungsmitglieder von dort stammt.
Einen Hit von „Los Bravos” kennen Musikfans etwas älteren Semesters mit Sicherheit: „Black Is Black” war 1966 der erste internationale Erfolg einer spanischen Band überhaupt. Gesungen wurde er von einem Deutschen mit einer unverkennbaren Stimme: Michael Kogel – alias Mike Kennedy. Nach mehr als 50 Jahren plant die Band nun ein Comeback auf der Insel.
Der Song schlug ein wie eine Bombe. In den deutschen und amerikanischen Single-Charts kletterte er bis auf Platz vier, in Kanada sogar auf Platz eins. In Spanien verkaufte sich der Hit zwei Millionen Mal. Ihr Debüt feierten „Los Bravos” übrigens in der Diskothek Haima an der Playa de Palma. „5000 Peseten gab es zunächst pro Auftritt”, erzählt Bassist Miguel Vicens (75). Je höher „Black Is Black” in den Charts kletterte, desto besser wurden die Musiker entlohnt. „Am Ende bekamen wir 10.000 Peseten pro Abend”, ergänzt Schlagzeuger Pablo Sanllehi (ebenfalls 75) in einem Gespräch mit der „Ultima Hora”. Manager der Band wurde wenig später der französische Produzent Alain Milhaud, laut Vertrag durfte er uneingeschränkt über die Karrieren der Musiker bestimmen. Gegen deren Willen entschied er, Sänger Michael Kogel auf Solopfade zu schicken. Damit war das Ende von „Los Bravos” dann so gut wie besiegelt.
Gut 50 Jahre später bemühen sich Miguel Vicens und Pablo Sanllehi, die beiden Inhaber der Markenrechte, um die Wiederauferstehung der legendären Band. Anlass war nicht zuletzt der enorme Erfolg des neuesten Tarantino-Films „Es war einmal in Hollywood”, dessen Trailer von „Bring a Little Loving”, einem weiteren Song von „Los Bravos”, untermalt wird. Für das Comeback haben Vicens und Sanllehi die vier mallorquinischen Musiker Sergi Tomas, Marc Grimalt, Joan Prohens, Jaume Amengual mit ins Boot geholt. An Stelle von Michael Kogel soll Bruce Game, ein iranischer Sänger mit Wohnsitz in London, am Mikro stehen. Seine Stimme sei nah genug am Original, habe aber einen durchaus eigenen Touch, wie es heißt.